
Die Tücken des Sommers
Leitungswasserschäden durch Frost sind ein Dauerthema im IFS. Doch auch der Sommer hat seine Tücken, wie dieser Fall zeigt: In einem der Treppenhäuser eines neu gebauten Kraftwerkes lief Wasser aus einem undichten Druckminderer der Hydrantenanlage. Als eine IFS-Gutachterin die Schadenstelle besuchte, war der Druckminderer bereits gegen einen neuen ausgetauscht worden. Den defekten Vorgänger nahm sie für eine Untersuchung mit ins Labor.

Das Wasser war aus einer Aussparung in der Federhaube gelaufen, wie Ablagerungen zeigten. Dieser Teil des Druckminderes kommt gewöhnlich überhaupt nicht mit Wasser in Berührung. Nach der Demontage wurde deutlich, warum es an dieser Stelle austreten konnte: Wie auf Bild 3 zu sehen ist, war die Membran aus synthetischem Kautschuk im Inneren des Druckminderes aus ihrer ursprünglichen Position herausgedrückt worden und gerissen. Es hatte ein zu hoher Druck angelegen.

Dieser Druckanstieg in der Leitung wurde durch Sonnenschein verursacht. Beim Ortstermin war der Gutachterin aufgefallen, dass es im Treppenhaus sehr warm war wärmer als in anderen Treppenhäusern des Gebäudes. Dadurch erwärmte sich das Wasser in der Leitung der Hydrantenanlage, und damit erhöhte sich auch der Druck in der Leitung. Bei der Planung der Anlage war nicht berücksichtigt worden, dass die Sonne direkt auf das Treppenhaus scheinen und zu einer starken Erwärmung führen würde. Ein Ausdehnungsgefäß kompensiert in solchen Fällen einen Druckanstieg und hält den Druck in der Leitung relativ konstant. Nach dem Schaden wurde schließlich auch eines installiert.
