Schimmelpilzschäden mit Augenmaß sanieren

Neue VdS-Richtlinie 3151 wegweisend für Qualitätsstandard / Schimmelsanierung nach Leitungswasserschaden vereinheitlicht / Musterdokumente mit hohem Nutzwert / IFS-Experten begrüßen die Richtlinie
Kiel, im März 2015. Experten des Kieler Instituts für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer e. V. (IFS) haben gemeinsam mit weiteren Sachverständigen die neue VdS-Richtlinie 3151 auf den Weg gebracht, die ein Schritt zu einem einheitlichen Qualitätsstandard bei der Sanierung vom Schimmelpilzbefall nach einem Leitungswasserschaden ist. „Sanierung mit Augenmaß sollte die Maxime sein“, sagt Dr. Axel Althaus, der Mitglied der Expertengruppe ist und im IFS Fachverantwortlicher für Feuchteschäden.
Das heißt, die ausgewählten Maßnahmen müssen geeignet sein, die Ziele einer Schimmelpilzsanierung zu erreichen und den Zu-stand vor dem Schaden wieder herzustellen. Bei schwerwiegen-den Schimmelschäden sind hierfür häufig umfangreiche Rück-baumaßnahmen und der Austausch von belasteten Materialien notwendig. Bei weniger ausgeprägten Schäden lassen sich die Sanierungsziele aber auch durch eine fachgerechte Reinigung und eine desinfizierende Behandlung erreichen. Eine dauerhafte Abschottung gering belasteter Bereiche gegenüber dem Innen-raum kann ebenso ausreichen, wenn die vollständige Trocknung sichergestellt ist.
Durchfeuchtung fördert Schimmelpilzbefall
Nach einem Leitungswasserschaden in einem Gebäude gilt es, Folgeschäden durch die entstandene Durchfeuchtung zu minimie-ren und eine gesundheitliche Gefährdung für die Bewohner bzw. Nutzer auszuschließen. Neben der fachgerechten Trocknung und Beseitigung der Feuchtigkeitsquellen ist es darum notwendig, einen möglichen Befall durch Schimmelpilze zu prüfen und des-sen Ausmaß zu ermitteln. Bei der Bewertung solcher Schäden und der Empfehlung von Sanierungsmaßnahmen kommen Sach-verständige häufig zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen. Um
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einen einheitlichen Standard zu etablieren, hat eine Experten-gruppe während der vergangenen Jahre an der VdS-Richtlinie 3151 zur Schimmelpilzsanierung nach Leitungswasserschäden gearbeitet. Sie wurde 2014 veröffentlicht und richtet sich gleich-ermaßen an Sachverständige, Sanierer und an die Versiche-rungswirtschaft.
Musterdokumente mit hohem Nutzwert
Die Richtlinie beschreibt, wie das Risiko der Bildung oder der Vergrößerung eines Schimmelpilzbefalls minimiert werden kann sowie Verfahren zur Untersuchung und Bewertung der entstande-nen Schäden. Ferner beinhaltet sie die Grundlagen der Trock-nung und die Schritte bei einer Schimmelpilzsanierung. Ein Mus-tergutachten sowie Vorlagen für die Schadendokumentation und für Messprotokolle befinden sich im Anhang, ebenso wie eine Übersicht der Messmethoden und schließlich ein Muster-Lageplan für Probenahme und Messungen. Mit diesen Beispiel-dokumenten wird die VdS 3151 zu einem umfangreichen Leitfa-den. Die neue Richtlinie mit den praktikablen Mustern kann beim VdS-Verlag in Köln bestellt werden und steht als Download zur Verfügung.
Das IFS interessiert sich für Erfahrungen aus der Arbeit mit der VdS 3151. Dr. Althaus nimmt Ihre Rückmeldungen gerne entge-gen (mailto:althaus@ifs-ev.org).
Über das IFS
Ursachenforschung, Beratung sowie Schulungsmaßnahmen zu den Themen Feuer, Technik und Umwelt sind die Kernaufgaben des Instituts für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffent-lichen Versicherer. Die gewonnenen Erkenntnisse aus tausenden von Gutachten werden in der Bera-tung zu Sanierungen und im Engagement für Schadenverhütungsmaßnahmen weitergegeben und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.
Das Institut hat inzwischen eine über 130 Jahre alte Tradition und ist neben dem Hauptsitz in Kiel auch in Berlin, Düsseldorf, Hannover, München, Münster, Stuttgart und Wiesbaden vertreten. Die Wurzeln des Instituts gehen in das Jahr 1884 zurück, als die Schleswig-Holsteinische Brandkasse in Kiel eine damals einzigartige Brandverhütungsabteilung gründete. 1952 entstand hieraus schließlich das Kieler Laboratorium für Brandschutztechnik und Brandermittlung, das sich durch seine For-schungsergebnisse bald über die Region hinaus einen Namen machte. Aus diesem Labor ging 1976 das IFS hervor.
Ansprechpartner für Presse-Fragen:
Dr. Hans-Hermann Drews
IFS Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer e. V., Preetzer Straße 75, 24143 Kiel, Telefon: 0431 – 7 75 78 – 0
Mail: info@ifs-ev.org
Wolfgang Eck, eckpunkte Kommunikationsberatung
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