Fehlerhafte Verbindung hält fast vier Jahre
In einem als Tagungsstätte genutzten historischen Schlossgebäude traten rund 35.000 l Wasser aus und verursachten einen erheblichen Schaden. Eine Klemmverbindung in einem Steigeschacht in der Wand eines Badezimmers hatte versagt. Die Verbindung war knapp vier Jahre zuvor in eine 1½ʺ-Kaltwasserleitung montiert worden.
Der Klemmverbinder aus Temperguss wurde dem IFS zur Untersuchung zugesandt. Im Labor wurde er zerlegt. Dabei zeigte sich, dass dem Installateur ein Fehler unterlaufen war: Im Inneren des Überwurfes waren lediglich zwei Unterlegscheiben aus Stahl sowie ein konusförmiges Dichtelement aus Kunststoff vorhanden.
Was fehlte, war der sogenannte Klemmring. Dieser wird beim Festziehen der Verschraubung zusammengedrückt und krallt sich in die Rohroberfläche. Dadurch entsteht die Längskraftschlüssigkeit der Verbindung. Fehlt der Klemmring, wird das Rohrende ausschließlich durch die Reibungskräfte des Dichtelementes auf der Rohraußenseite sowie durch die Rohrleitungsbefestigungen in dem Klemmverbinder gehalten.
Auch in der Montageanleitung wurden die Verbindungselemente Überwurfmutter, konischer Klemmring, Unterlegscheibe und konische Spezialdichtung eindeutig beschrieben. Ob der Installateur den Klemmring auf der Baustelle verlegt hatte oder dieser schon werkseitig fehlte, war nicht zu belegen. Bei der Montage der Klemmverbindung hätte ihm das Fehlen des wichtigen Bauteils jedoch auffallen müssen.
Eine Druckprobe wurde durchgeführt. Laut Protokoll war die Installation für 10 Minuten mit 1 bar abgedrückt worden. Dieser Prüfung und dem anschließenden Betrieb von fast vier Jahren hielt die Verbindung stand. Jedoch versagte sie schließlich mit zeitlichem Verzug unter den betriebsüblichen Belastungen, und das Rohrende wurde aus dem Klemmverbinder herausgedrückt. (Ma)