IFS Report 4-2017

Das IFS berichtet viermal jährlich im IFS-Report über aktuelle Schadenfälle und weitere Aspekte der Arbeit zur Schadenverhütung. Der IFS-Report erscheint gedruckt und im PDF-Format zum Download.
1IFS-Report 4/2017
Auf ein Wort … wert oder gar notwendig sind. Darum
sind die Erfahrungen des IFS auch für die

technische Schadenverhütung von be-
sonderer Bedeutung. Seit vielen Jahren

engagieren wir uns in den Fachgremien,

in denen Prüfinstitute und Hersteller die

Sicherheitsnormen ausarbeiten, nach

denen Produkte geprüft werden. Scha-
denverhütung ist eine vielschichtige

und kontinuierliche Aufgabe. Ihr Erfolg

ist häufig weniger eine Kostenfrage, als

eine Sache des Know-hows. Darum ist

für uns jeder Schaden eine Chance, wei-
tere zu verhindern. »
«Das Beispiel der Herdbrände zeigt,
dass jeder mit einfachen Mitteln und ein

wenig Sorgsamkeit etwas tun kann, um

Schäden zu verhindern. Daneben gibt es

auch die technische Schadenverhütung,

die oftmals in der Lage ist, Benutzerfeh-
ler aufzufangen oder sogar unmöglich

zu machen. Ein Beispiel ist die Topfer-
kennung moderner Herde, die das Erhit-
zen eines Kochfeldes nur zulässt, wenn

ein passendes Kochgeschirr darauf er-
kannt wird.

Schadenursachen zeigen, wo Risiken be-
stehen und Verbesserungen wünschens-
Dr. Hans-Hermann Drews

Geschäftsführer des IFS
20. Jahrgang Dezember 2017
Das neue IFS-Video zeigt die Brandentstehung und rasante Ausbreitung des Feuers
Das IFS hat sich auf der Straße umgehört:

Die Brandgefahr durch den eingeschal-
teten Küchenherd ist selbstverständlich

bekannt, und eigentlich sei man „schon

relativ vorsichtig“. Aber dann passiert es

eben doch: ein geschmolzener Kochlöf-
fel, ein angekokeltes Küchenbrett, ge-
borstene Katzenfutterdosen – alles auf

oder zu nah an eine heiße Herdplatte

geraten. Freilich geht es um mehr als die
kleinen Missgeschicke, von denen uns

Passanten bei der Umfrage berichteten.

Jeder fünfte Wohnungsbrand, der vom

IFS untersucht wird, entsteht am Kü-
chenherd. In den meisten Fällen wird ein

Kochfeld versehentlich und unbemerkt

eingeschaltet. Gefährlich wird es, wenn

sich etwas auf dem Herd befindet, das

dort nicht hingehört – seien es die Ein-
käufe aus dem Supermarkt, das Koch-
buch oder der Toaster, der in der kleinen

Küche keinen geeigneten Platz gefun-
den hat. Die Fallzahlen belegen, dass es

sich bei den so entstehenden Bränden

nicht um vereinzelte Fälle handelt, son-
dern um ein Alltagsrisiko, das bei wei-
tem nicht erst genug genommen wird.

„Der Küchenherd ist keine Abstellflä-
che“, mahnt IFS-Geschäftsführer Dr.

Hans-Hermann Drews. „Das sollte für

jeden eine Selbstverständlichkeit sein,

die schon gewohnheitsmäßig eingehal-
ten wird“. Gerade in der Hektik der Vor-
weihnachtszeit möchte das IFS an diese

ebenso einfache wie wichtige Regel des

Brandschutzes erinnern. Der neue Vi-
deobeitrag unter www.ifs-ev.org zeigt

unterschiedliche Brandentstehungen,

und wie erschreckend schnell sich das

Feuer zu einer lebensbedrohlichen Ge-
fahr entwickelt. Außerdem erklärt die

Feuerwehr München, wie man sich im

Brandfall verhalten sollte, um den Scha-
den möglichst gering zu halten und nie-
manden unnötig zu gefährden.
-ReportEine Information des Institutes für Schadenverhütung und
Schadenforschung der öffentlichen Versicherer e.V.
Ein Produktfehler führt immer

wieder zu Leitungswasserschäden.

Nun gibt es Gerichtsurteile. Wir

berichten auf Seite 3
Szene aus dem neuen Filmbeitrag – jetzt unter www.ifs-ev.org Foto: IFS
Jeder fünfte Wohnungsbrand entsteht am Herd
2IFS-Report 4/2017
Das IFS-Team in der Hauptstadt hat
Verstärkung bekommen: Isabellé Sau-
er (M.Sc.) führt für das Institut vor

allem Brandursachenermittlungen

durch. Die gebürtige Berlinerin hat

an der Universität Magdeburg Sicher-
heit und Gefahrenabwehr mit dem

Schwerpunkt Brandschutz studiert

und im Rahmen ihrer Ausbildung

unter anderem ein halbes Jahr Erfah-
rungen bei den Brandursachenermitt-
lern des Landeskriminalamtes Berlin
Ebenso teuer wie unansehnlich
Vor allem aus dem Badezimmer kennt

man das Bild: Die Ränder der Silikon-
masse lösen sich, Risse entstehen. Elas-

tische Fugenabdichtungen sind nicht für

die Ewigkeit gemacht. Mit hochwerti-
gem Material fachgerecht ausgeführt

und gut gepflegt können sie viele Jah-
re halten, aber das ist bei weitem nicht

immer so. „Wartungsfugen“ nennen

Fachleute diese Bereiche, weil man sie

regelmäßig prüfen und gegebenenfalls

erneuern muss.

Durch Undichtigkeiten an den Abdich-
tungen zwischen Bauteilen kann Wasser

in die Gebäudesubstanz eindringen und

im Laufe der Zeit ein erheblicher Scha-
den entstehen. Nach Angabe des GDV
gesammelt. Im IFS ist sie unter der Te-
lefonnummer 030 288 84 98 30 und per
E-Mail an sauer@ifs-ev.org zu erreichen.

Auch im IFS München gibt es einen neu-
en Gutachter: Max Vilsmeier hat

an der Universität Regensburg das

Studium der Chemie abgeschlossen

und bereits seine Dissertation ge-
schrieben. Die Hochschule wird ihn

voraussichtlich im kommenden Jahr

promovieren. Er ist unter der Tele-
fonnummer 089 689998824 sowie

per E-Mail an vilsmeier@ifs-ev.org

zu erreichen.
verursachen Leitungswasserschäden in

Deutschland Jahr für Jahr Kosten von

mehr als zwei Milliarden Euro. Versiche-
rer schätzen, dass bis zu 20 Prozent der

Schäden auf undichte Fugenabdichtun-
gen zurückzuführen sind.

Wie lange eine solche Abdichtung hält,

hängt von verschiedenen Faktoren ab,

zum Beispiel von ihrer Qualität und von

den Belastungen, denen sie ausgesetzt
ist. Einen angemessenen Wartungs-

oder Erneuerungsturnus festzulegen, ist

entsprechend schwierig. „Man muss die

Fugenabdichtungen im Alltag einfach

ab und zu bewusst anschauen“, sagt

IFS-Gutachter Dr. Sven Bornholdt. Schä-
den in diesem Zusammenhang entste-
hen in der Regel allmählich. Darum er-
kennt man zumeist, wann Erneuerungen

notwendig sind, und hat genügend Zeit,

sie auf den Weg zu bringen.
Ein paar Tipps zur Schadenverhütung:
Renovierungen in der Küche und im Bad

sollten immer auch die Silikonfugen um-
fassen. Bei Mietwohnungen ist ein Mie-
terwechsel ein guter Anlass für eine Er-
neuerung der Abdichtungen – vor allem

im Badezimmer.

Von der fachgerechten Ausführung über

die Wartung und Pflege bis zu den Ver-
antwortlichkeiten hat das IFS alles Wis-

senswerte zu diesem Thema in einem

Merkblatt zusammengefasst. Besuchen

Sie uns unter www.ifs-ev.org /service
Die Silikonmasse hat sich am Rand gelöst; hier ist die Abdichtung nicht mehr gegeben.
Schäden durch undichte Silikonfugen
Neue Gutachter in Berlin und München
Isabellé Sauer Max Vilsmeier
Das Merkblatt „Silikonfugen“ kann auf unserer Internetseite kostenlos heruntergeladen

werden: www.ifs-ev.org/service
Das IFS-Merkblatt zeigt alles
Wichtige auf einen Blick