
IFS Report 3-2017
Das IFS berichtet viermal jährlich im IFS-Report über aktuelle Schadenfälle und weitere Aspekte der Arbeit zur Schadenverhütung. Der IFS-Report erscheint gedruckt und im PDF-Format zum Download.
1IFS-Report 3/2017
Auf ein Wort … Sendern genutzt. Wir freuen uns, dass
Rundfunk, Print- und Onlinemedien die
alltäglichen Risiken, mit denen sich das
IFS beschäftigt, zum Gegenstand ihrer
Berichterstattung machen. Denn Scha-
denverhütung gelingt, wenn das Be-
wusstsein für Gefahren geschaffen und
die Bereitschaft geweckt wird, darauf zu
reagieren. Darum setzt das IFS auf eine
intensive Presse- und Öffentlichkeits-
arbeit, stellt zum Beispiel unter www.
ifs-ev.org /presse Fotomaterial zur Ver-
fügung und arbeitet schon am nächsten
Filmbeitrag. »
«Schadenverhütungsthemen kommen
in zunehmendem Maße in der breiten
Öffentlichkeit an – das betrifft insbe-
sondere Brandrisiken. Während die
Besucherzahlen und Rückmeldungen
zeigen, dass die Internetseite des IFS be-
reits rege und von einem vielschichtigen
Publikum genutzt wird, sind auch Me-
dienanfragen mittlerweile an der Tages-
ordnung. Da ist die Expertenmeinung
für die Tageszeitung ebenso gefragt
wie das Videomaterial für den Fernseh-
bericht. Der Filmbeitrag zu Akkubrän-
den wurde zum Beispiel von diversen
Thomas Vorholt
Vorstandsmitglied VGH-Versicherungen
Vorsitzender des IFS-Beirats
20. Jahrgang September 2017
Auch bei abgenommenen Feuerstätten sind die Mindestabstände oftmals viel zu gering
„Ich bescheinige (…), dass die Abgas-
anlage sich in einem ordnungsgemä-
ßen Zustand befindet und für die an-
geschlossene Feuerstätte geeignet ist“,
heißt es in der Bescheinigung eines Be-
zirksschornsteinfegermeisters, die dem
IFS von einem Hauseigentümer vorge-
legt wurde. Gute zwei Jahre zuvor hat-
te der Mann von einer Fachfirma einen
Kaminofen samt Abgasanlage in seinem
Wohnzimmer installieren lassen. Da al-
les von Profis ausgeführt und abgenom-
men war, hätte er nie mit dem gerech-
net, was später geschehen würde: Eines
Abends bemerkte sein Nachbar Rauch
und schließlich Feuer an dem Haus und
alarmierte die Feuerwehr. Diese konnte
die Flammen auf das Wohnzimmer und
die darüber liegende Dachkonstruktion
eingrenzen.
Das Feuer war in der Giebelwand ent-
standen, durch die das Abgasrohr des
Kaminofens zum Schornstein geführt
war. Zwischen dem Rauchgasrohr und
Holzbauteilen der Wand lagen nur zwei
Zentimeter. Durch die Strahlungswärme
konnte das Holz überhitzen und in Brand
geraten. Nach der Landesfeuerungsver-
ordnung hätte der Mindestabstand um
den Faktor zehn höher sein müssen.
Was für den Laien klingen mag wie ein
empörender Einzelfall, sieht das IFS an
Brandstellen leider regelmäßig, und
nicht immer bleibt von dem betroffenen
Haus so viel übrig wie in dem geschilder-
ten Beispiel. Häufig werden Öfen samt
Abgasanlage von Hausbesitzern aber
auch selbst eingebaut und der Schorn-
steinfeger nicht zur Abnahme hinzu-
gezogen. Die Brandursachenermittler
des IFS haben schon bemerkenswert
einfallsreiche Kon struktionen vorge-
funden. Angesichts der Brandgefahr ist
aber eine sorgfältige und fachgerechte
Ausführung in diesem Zusammenhang
unverzichtbar.
Lesen Sie weiter auf Seite 3
-ReportEine Information des Institutes für Schadenverhütung und
Schadenforschung der öffentlichen Versicherer e.V.
Wird Cuphin die Zahl der Schäden
an Trinkwasserinstallationen
senken? Von unseren Erfahrungen
berichten wir auf Seite 4
Der Abstand zwischen Abgasrohr und Holzbauteilen war hier zu gering. Foto: IFS
Ein häufiger und brandgefährlicher Fehler
2IFS-Report 3/2017
Einen IT-Allrounder hat das IFS gesucht
und mittlerweile auch gefunden: Jan Pe-
ter Poppe ist gelernter IT-Systemkauf-
mann, hat Internationales Vertriebs-
und Einkaufsingenieurwesen studiert
und mehrere Jahre als IT-Supporter in
der Medienbranche gearbeitet. Seit
diesem Sommer unterstützt er in Kiel
die immer komplexer werdende In-
formationstechnologie des Institutes.
Zu erreichen ist unser neuer Compu-
terfachmann per E-mail an poppe@
Brände an Wäschetrocknern von Beko und Blomberg
Die Beko Deutschland GmbH informiert
auf ihrer Internetseite über eine Sicher-
heitsmaßnahme für Wäschetrockner. Es
könne am Motorkondensator zu einer
Überhitzung und damit zur Entzündung
kommen. Betroffen seien Geräte der
Modelle DC 7130, DCU 7230, DCU 7230
EJ150, DCU 7330, die unter dem Mar-
kennamen Beko verkauft wurden, sowie
das Modell TKF 7439 der Marke Blom-
berg. Alle betroffenen Maschinen seien
im Jahr 2012 produziert worden, heißt
es außerdem in der Mitteilung.
Kunden können auf der Internetseite
www.beko-hausgeraete.de prüfen, ob
ihr Wäschetrockner zu den genannten
ifs-ev.org sowie telefonisch unter 0431
775 78 29. Indes hat das IFS in Stuttgart
einen neuen Gutachter bekommen: Dr.
Marko Prehm führt Brandursachener-
mittlungen durch und untersucht
Brandfolgeschäden. Zudem be-
fasst sich der Diplom-Chemiker mit
Brandsimulationsrechnungen. Die-
se ergänzende Methode der Brand-
schadenuntersuchung werden wir
später ausführlich vorstellen. Dr.
Prehm ist per E-Mail an prehm@
ifs-ev.org erreichbar sowie unter
der Rufnummer 0711 380 42 60 70.
Serien gehört. Auch eine kostenlose
Telefonnummer ist geschaltet (0800
959 55 00). Bei den betroffenen Gerä-
ten ist eine Nachbesserung durch den
Beko-Service vorgesehen; einen Gerä-
teaustausch oder eine Rückerstattung
bietet das Unternehmen nicht.
Das IFS hat bisher sieben brandbetrof-
fene Wäschetrockner von Beko unter-
sucht. Allerdings ist darunter einer, der
erst 2015 hergestellt wurde und eben-
falls am Motorkondensator zu brennen
begonnen hat. Bei einem weiteren Ge-
rät, das vom IFS untersucht wurde, han-
delt es sich um einen Wärmepumpen-
trockner aus dem Produktionsjahr 2012.
Auch diese Maschine zeigt das oben
beschriebene Schadenbild. Beko listet
unter den betroffenen Geräten jedoch
ausschließlich Kondensationstrockner.
Kunden sollten zunächst prüfen, ob ihr
Wäschetrockner zu denen gehört, die
vom Hersteller offiziell für eine Nach-
besserung vorgesehen sind. Um beurtei-
len zu können, ob das technische Prob-
lem noch weitere Baujahre und Modelle
betrifft, ist das IFS an der Untersuchung
weiterer Fälle interessiert. Sollte Ihnen
ein Brandschaden an einem Beko-Wä-
schetrockner bekannt sein, sind wir
dankbar für eine Mitteilung an info@
ifs-ev.org.
Einer der vom IFS untersuchten Wäschetrockner; wann das Gerät produziert wurde, ist anhand der Seriennummer nachvollziehbar. Dieser
Trockner wurde demnach im März 2015 hergestellt. Unter dem Markennamen ist die Modellbezeichnung abgedruckt, hier DC 7130.
Betroffene Geräte sollen bis zur „Nachbesserung“ vom Strom getrennt werden
Neue Mitarbeiter in Kiel und Stuttgart
Jan Peter Poppe Dr. Marko Prehm