IFS Report 3- 2012

Das IFS berichtet viermal jährlich im IFS-Report über aktuelle Schadenfälle und weitere Aspekte der Arbeit zur Schadenverhütung. Der IFS-Report erscheint gedruckt und im PDF-Format zum Download.
Rückblick
Dr. Rolf Voigtländer
verlässt das IFS
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Schadenverhütung
Rauchmelder in
Privathaushalten
Seite 3
Brandrisiko
Röhrenfernsehgeräte von
Grundig
Seite 3
Frost
Verschiedene Schadenbilder,
eine Ursache
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IFS-Untersuchungen zeigen WirkungRossmann ruft Haartrockner zurück und bietet ein verbessertes Produkt an
Anfang Juni rief die Drogeriekette Rossmann die

Haartrockner ihrer Eigenmarke „Ideenwelt“ mit den
Modellnummern LD-035 und LD-035-B wegen Brandgefahr

zurück. Dem IFS war das technische Problem der Geräte bereits

bekannt: Der Schiebeschalter, mit dem der Föhn an- sowie in

eine höhere Geschwindigkeitsstufe gestellt wurde, rastete nicht

immer ein. Er konnte in einer Zwischenposition stehenbleiben,

sodass der Föhn weder ein- noch ausgeschaltet war.

Vermeintlich ausgeschaltete Haartrockner hatten sich in

mehreren vom IFS untersuchten Fällen später wieder

eingeschaltet und Brände verursacht, wie wir bereits in der

Juni-Ausgabe berichteten. Zwar bestand die Feuergefahr nur,

wenn der Föhn nach dem Gebrauch nicht vom Stromnetz ge-

trennt wurde. Doch nach dem Produktsicherheitsgesetz und

den VDE-Bestimmungen muss auch bei „vorhersehbarer

Verwendung“ oder „sorgloser Benutzung“ der sichere Betrieb

von elektrischen Geräten gewährleistet sein.

Mittlerweile hat Rossmann nicht nur mit dem Rückruf, sondern

auch mit einer Produktverbesserung reagiert. Das Nach-

folgemodell trägt die Nummer LD-664 und wurde anstelle der

Schiebeschalter mit Kippschaltern für die Geschwindigkeits-

und Heizstufenregulierung ausgestattet, die zuverlässiger ein-

rasten. Der neue Föhn sieht dem Vorgänger sehr ähnlich, kostet

etwas mehr. Wer noch eines der alten Geräte besitzt, sollte es

nicht mehr benutzen. Es kann in jeder Rossmann-Verkaufsstelle

zurückgeben werden. Der Kaufpreis wird erstattet.
Der erste IFS Report er-

schien 1998. Im Rahmen
einer Neupositionierung des

IFS sollte die Öffentlichkeits-

arbeit verbessert werden.

Dazu dienten auch der

damals ebenfalls neue Inter-

netauftritt und verstärkte

Publikationen des IFS in der

von den öffentlichen Versi-

cherern herausgegebenen

Zeitschrift „schadenprisma“.

Ab 2002 gab es auch eine on-
Die Schiebeschalter (kleines Bild) wurden beim Nachfolgemodell durch
Kippschalter ersetzt und an der Vorderseite des Griffs platziert. Fotos: IFS
line-Ausgabe des Reports. Sie
haben uns als Leser in all den

Jahren die Treue gehalten.

Dafür danke ich Ihnen ganz

herzlich. Nach 18 Jahren

Tätigkeit für das IFS habe ich

zum August 2012 die Ge-

schäftsführung an meinen

Nachfolger, Herrn Dr. Hans-

Hermann Drews, übergeben.

Ich bin sicher, dass auch er

der Öffentlichkeitsarbeit gro-

ße Aufmerksamkeit schenken

und neue Akzente setzen

wird. Ganz verabschieden
möchte ich mich heute aber
noch nicht von Ihnen. Im Auf-

trag der öffentlichen Versi-

cherer werde ich mich um die

verstärkte Markteinführung

von Leckagedetektoren und

automatischen Absperrventi-

len kümmern – ein Schaden-

verhütungsprojekt zur Lei-

tungswasser versicherung.

Auch der IFS Report wird über

den Fortgang des Projektes

berichten.
Dr. Rolf Voigtländer
EIN WORTAUF
Eine Information des Institutes
für Schadenverhütung und
Schadenforschung der
öffentlichen Versicherer e.V.
nen Internetauftritt. Heute ist
die Seite www.ifs-ev.org ein

multimediales Informations-

angebot, mit dem Schaden-

verhütungsthemen in die Öf-

fentlichkeit getragen werden.

Wissen nutzt vor allem, wenn

man es teilt. Aus dieser Über-

zeugung setzte sich Dr.

Voigtländer stets dafür ein,

die Arbeitsergebnisse der IFS-

Gutachter auszuwerten und

die Erkenntnisse zu vernetz-
ten. Bereits im Jahr 2000 ent-
stand die erste Version der

Schadendatenbank. Auf ihrer

Basis werden Ursachenstatis-

tiken erstellt, Risikotrends

und Schadenhäufungen er-

fasst. Diese Arbeit ist sowohl

ein Service für die Mitglieds-

unternehmen als auch ein

wertvoller Beitrag zur Scha-

denverhütung allgemein.

Weil im Schadenfall mög-

lichst rasch ein Experte vor

Ort sein muss, hat Dr.

Voigtländer die Außenstellen

konsequent auf- und ausge-

baut. Mittlerweile ist das IFS

an acht Standorten im ge-

samten Bundesgebiet vertre-

ten und beschäftigt flächen-

deckend Fachleute für ver-

schiedene Schadenbereiche.

„Mein Ziel war es, das IFS als

Marke zu positionieren und

als Dienstleister auf die

Bedürfnisse der Kunden ein-

zugehen“, sagt der Diplom-

Chemiker. Mit seinem offe-

nen Blick für neue Wege und

dem Willen, Dinge zu verbes-

sern, ist ihm dies gelungen.

Seine Nachfolge hat Dr. Hans-

Herrmann Drews übernom-

men: „Das IFS ist mit seiner

technischen Expertise und der

Nähe zu seinen Kunden be-

stens aufgestellt für seinen

weiteren Weg“.
2
Ein Rückblick
1994: Dr. Rolf Voigtländer
wird Geschäftsführer;

das IFS hat rund 20 Mitarbei-

ter.

1996: Der eigene Internetauf-
tritt geht online.

1997: Die IFS Umwelt und
Sicherheit GmbH wird ge-

gründet;

in Augsburg findet der erste

Internationale Workshop mit

Teilnehmern aus Deutschland,

Österreich und der Schweiz

statt.

1998: In München wird die
erste Außenstelle eröffnet.

1999: In Düsseldorf wird eine
weitere Außenstelle einge-
richtet;

Beginn der intensiven Zusam-

menarbeit IFS und Redaktion

„schadenprisma“.

2000: Eine erste Version der
Schadendatenbank wird ge-

testet.

2001: Eine weitere Außen-
stelle in Wiesbaden kommt

hinzu.

2002: Um die internen
Abläufe weiter zu optimieren,

wird ein QM-System einge-

führt und zertifiziert;

die optimierte Schadendaten-

bank wird fest installiert.
Damit wird das IFS zur
Informationsdrehscheibe für

Schadenverhütung der öffent-

lichen Versicherer.

2005: Das Büro Stuttgart der
Außenstelle Wiesbaden wird

eingerichtet.

2007: Das IFS ist nun auch in
Berlin vertreten.

2008: Mit einer Außenstelle in
Hannover wächst das IFS wei-

ter.

2009: Der erste Filmbeitrag
wird produziert, um die Öf-

fentlichkeit für Schadenrisiken

zu sensibilisieren.

2010: Die Struktur wird an die
gewachsene Bedeutung der
Standorte angepasst;

das IFS setzt sich in Gremien

und in der Öffentlichkeitsar-

beit für die Verbreitung von

Absperrventilen ein, um

Leitungswasserschäden zu

begrenzen.

2011: Durch die Nutzung von
Social Media wird die Öffent-

lichkeitsarbeit weiter ver-

stärkt.

2012: Im August eröffnet das
IFS ein Büro in Münster;

IFS und IFS GmbH beschäfti-

gen mittlerweile über 50 Mit-

arbeiter.
18 Jahre Einsatz für das IFS
Das IFS hat während der

vergangenen zwei Jahr-
zehnte eine beachtliche

Entwicklung vollzogen. Nicht

zuletzt ist dies der Arbeit von

Dr. Rolf Voigtländer zu ver-

danken, der im Juli nach 18

Jahren als Geschäftsführer in

den Ruhestand ging. „Sie ha-

ben dafür gesorgt, dass das

IFS im Markt eine glänzende

Reputation hat“, sagte Dr.

Klaus Zehner, Vorstand der
SV SparkassenVersicherung
und des IFS. Als Dr.

Voigtländer 1994 die Ge-

schäftsführung übernahm,

stattete er sofort alle Arbeits-

plätze mit einem PC aus und

führte EDV-gestützte Arbeits-

abläufe ein. Neue technische

Möglichkeiten zu nutzen, war

und ist eine seiner besonde-

ren Stärken. Bereits 1996 prä-

sentierte sich das IFS auf sei-

ne Initiative mit einem eige-
Rainer Fürhaupter (Vorstand IFS, Vorstand Versicherungskammer Bayern), Dr. Klaus Zehner (Vorstand IFS, Vorstand
SV SparkassenVersicherung), Matthew Wilby (Vorstand Provinzial Nord Brandkasse), Dr. Hans-Hermann Drews, Dr.

Rolf Voigtländer, Dr. Axel Romanus (Geschäftsführer IFS GmbH), Thomas Vorholt (Beiratsvorsitzender IFS, Vorstand

VGH). Foto: Pat Scheidemann
Dr. Rolf Voigtländer geht in den Ruhestand