IFS Report 3-2010

Das IFS berichtet viermal jährlich im IFS-Report über aktuelle Schadenfälle und weitere Aspekte der Arbeit zur Schadenverhütung. Der IFS-Report erscheint gedruckt und im PDF-Format zum Download.
Schadenverhütung
IFS veröffentlicht zweiten
Filmbeitrag
Titel
IFS intern
Wir stellen drei neue
Mitarbeiter vor
Seite 2
Brandschäden
Oft fehlen die Abnahmen
von Feuerstellen
Seite 3
Leitungswasserschäden
Rechtzeitig ans Schadenrisiko
Frost denken
Seite 4
Fettbrände in der Küche
Ein Filmbeitrag des IFS dokumentiert den Klassiker unter den Brandschäden im Haushalt
Das Telefon klingelt, und nur ganz kurz wird die Pfanne mit
dem heißen Fett allein gelassen. Schwarzer Rauch bildet
sich, und schon tanzen Flammen in der Pfanne. Ab 350 °C
entzündet sich Fett selbst. Die Flammen schlagen höher, erfassen die Dunstabzugshaube und die Küchenoberschränke.
Schnell breitet sich das Feuer aus, dichter Rauch füllt den
ganzen Raum; schließlich steht alles im Vollbrand. Dieses
Szenario, das der zweite vom IFS produzierte Filmbeitrag zeigt,
spielt sich in Deutschland jeden Tag ab. Da wird der Augenblick
unterschätzt, den es braucht, um ein Telefonat anzunehmen
oder die Tür zu öffnen, ebenso wie das Brandrisiko, das derweil
in der Küche besteht. Unter ungünstigen Umständen kann es
bereits vier Minuten nach dem Einschalten der Herdplatte zu
einer Brandentstehung kommen. Einen Fettbrand kann man
nur ersticken. Wehe dem, der versucht, ihn mit Wasser zu
löschen. Wer also das Feuer nicht schon in der Frühphase entdeckt und einfach nur den Deckel auf die Pfanne zu legen
braucht, schließt besser die Tür und wartet draußen auf die
Feuerwehr. Der erste Filmbeitrag des IFS erschien im vergangenen Jahr und zeigte einen Wäschetrocknerbrand. Auch mit
diesem zweiten Film verdeutlicht das IFS ein alltägliches
Schadenrisiko. Er ist auf der Internetseite www.ifs-ev.org zu sehen und beim IFS auch als DVD erhältlich. Mit der Filmserie unterstützt das IFS die Öffentlichkeitsarbeit der öffentlichen
Versicherer und der Feuerwehren. Ziel ist es, Menschen für
Alltagsgefahren zu sensibilisieren und so Schäden zu verhüten.
S
eit rund zehn Jahren gibt
es die Schadendatenbank
des IFS. Dort werden alle von
uns durchgeführten Schadenursachenermittlungen eingepflegt. So sind vor allem
Brandursachenermittlungen
und die Ursachenermittlung
bei Leitungswasserschäden
enthalten. Inzwischen beinhaltet die Datenbank fast
11 000 Schadenfälle und ist
eine Basis verlässlicher UrsaIm Brandhaus des IFS in Kiel wird ein Fettbrand nachgestellt. Fotos: IFS
chenstatistiken. Es gibt aber
noch einen zweiten bedeutenden Gesichtspunkt: Die
Datenbank ermöglicht es,
Serienschäden zu identifizieren. Das IFS konnte bereits
auf Serienschäden an Fernsehgeräten, Kaminheizkesseln, Waschmaschinen, Brotbackgeräten und Konvektoren aufmerksam machen.
Treten bei uns mehrere
Schäden des gleichen Typs
auf, muss man davon ausgehen, dass es am gesamten
Markt einige hundert sind.
Denn das IFS untersucht nur
eine Teilmenge der tatsächlich vorkommenden Schadenfälle. Mitarbeiter der Mitgliedsunternehmen können
unter www.intern.ifs-ev.org
in der Datenbank recherchieren und gezielt nach Gerätetypen suchen. Wir laden Sie
ein, diese Möglichkeit noch
mehr als bisher zu nutzen.
Dr. Rolf Voigtländer
Geschäftsführer des IFS
EIN WORT AUF
Eine Information des Institutes
für Schadenverhütung und
Schadenforschung der
öffentlichen Versicherer e.V.
naturwissenschaftlichen Aspekte einerseits und die Nähe
zum Kunden andererseits
sind für mich eine besonders
reizvolle Kombination“, so Dr.
Drews. Der neue Standortleiter des IFS Kiel ist unter der
Rufnummer 0431 / 775 78 20
sowie unter drews@ifs-ev.org
erreichbar.
Neue Gesichter gibt es auch
in der Verwaltung des IFS:
Corina Peterle-Tacke ist Juristin. Die gebürtige Brandenburgerin studierte zunächst in
Leipzig. Zum Referendariat
zog es sie nach SchleswigHolstein, wo sie auch ihr
zweites Staatsexamen ablegte. Nach drei Jahren in
Singapur ist sie nun zurück im
nördlichsten deutschen Bundesland und unterstützt das
Verwaltungsteam des IFS.
Corina Peterle-Tacke ist erreichbar unter der Telefonnummer 0431/7757817
sowie per E-Mail an peterletacke@ifs-ev.org.
Mit Christina Ruhnke hat die
Verwaltung des IFS eine weitere neue Kraft bekommen.
Sie ist staatlich geprüfte
Übersetzerin für Italienisch
und in der Nebensprache
Englisch. Zwölf Jahre hat die
Halbitalienerin aus Nordrhein-Westfalen in München
gelebt. Doch trotz all des südlichen Charmes fühlt sie sich
mittlerweile an der Kieler
Förde zu Hause. Wie Corina
Peterle-Tacke beschäftigt sich
auch Christina Ruhnke im
Schwerpunkt mit dem Lektorat der IFS-Gutachten. Ihre
Telefonnummer im IFS lautet
0431 / 775 78 16, die E-Mailadresse ruhnke@ifs-ev.org.
Aus der IFS-Arbeit / News 2
Schadenhäufung
Abwasserhebeanlagen sind
weit verbreitet. Sie kommen dort zum Einsatz, wo
Sanitäranlagen unterhalb der
Grundleitungen der Kanalisation liegen und das Wasser
nicht durch die Schwerkraft
allein aus dem Haus gelangt.
Ein Pumpensystem hebt das
Abwasser aus einem Sammelbehälter so weit an, dass es in
die Kanalisation laufen kann.
Diese Hebeanlagen stellen einen wirksamen Schutz vor einem möglichen Rückstau aus
der Kanalisation dar.
Bei einem Pumpenausfall
droht jedoch bei weiterem
Anfall von Abwasser eine
Überschwemmung aus dem
eigenen Haus. Die Sanierung
nach Durchfeuchtungen ist
aufwendig. In einem solchen
Fall kommt erschwerend hinzu, dass es sich nicht um
Leitungs-, sondern um
Schmutzwasser handelt. Eine
Verunreinigung durch Fäkalbakterien erfordert eine erheblich aufwendigere Sanierung. Nach Erfahrung des IFS
sind die Schäden an Abwasserhebeanlagen vor allem auf
zwei Ursachen zurückzufühBei Abwasserhebeanlagen werden oft die Empfehlungen der Norm ignoriert
ren: Zum einen ist der Wartungszustand der Anlagen oft
unzureichend. Abwasserhebeanlagen sind mindestens
einmal im Jahr zu warten!
Zum anderen fehlen bei vielen
die in der DIN EN 12056 empfohlenen Meldevorrichtungen
für Störungen. Oder sie sind
an einem Platz installiert, an
dem sie nicht wahrgenommen werden. Eine blinkende
Kontroll-Leuchte im Keller
wird sicher nur zufällig zeitnah bemerkt. Da sich jedoch
ein Pumpenausfall nicht zuverlässig vermeiden lässt, ist
es wichtig, den Störfall
schnell zu bemerken und zu
reagieren. Die Störfallmeldeanlage muss daher an einem
Ort installiert werden, an dem
sich mehrfach täglich jemand
aufhält. Alternativ kann die
Meldanlage auch so ausgerüstet werden, dass die
Störungsmeldung automatisch weitergeleitet wird. Zur
Begrenzung des Schadens
muss auf jeden Fall als erste
Maßnahme sichergestellt
werden, dass kein weiteres
Abwasser in den Sammelbehälter geleitet wird.
Herzlich willkommen im IFS
Nach 26 Jahren beim IFS
ist Dr. Antoni KulckeCzalbowski, Standortleiter
des IFS Kiel, in diesem Sommer in den Ruhestand gegangen. Seine Nachfolge hat im
Juli Dr. Hans-Hermann Drews
angetreten. Auch er ist DiplomChemiker. Der gebürtige
Schleswig-Holsteiner studierte und promovierte an der
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und war anschlieDr. Hans-Hermann Drews, Corina Peterle Tacke und Christina Ruhnke
Am Standort Kiel gibt es seit diesem Sommer drei neue Mitarbeiter
ßend an einer Bundeseinrichtung forschend tätig. Dr.
Drews arbeitete zwölf Jahre
in der Industrie als Leiter des
Marketings und in einer
Führungsposition im Bereich
Vertrieb erklärungsbedürftiger Produkte aus dem Bereich
Analysentechnik. Seine neuen Aufgaben im IFS ermöglichen es ihm, dieses breite
Erfahrungsspektrum zu nutzen. „Die technischen und
Das Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung hat mit seiner
Internetseite www.ifs-ev.org
mittlerweile eine umfangreiche Plattform zum Thema
Schaden-Wissen geschaffen.
Für die breite Öffentlichkeit
sind vor allem die auf der
Titelseite beschriebenen
Videos zu Schadenrisiken im
Alltag sowie die bebilderten
Schadenfälle interessant, die
einen Einblick in die Arbeit
der IFS-Gutachter geben.
Auch stehen nützliche Tipps
zur Schadenverhütung und
der viermal im Jahr erscheinende IFS Report dort jedermann zur Verfügung.
Für angemeldete Nutzer aus
den Mitgliedsunternehmen
geht der Service darüber hinaus: Dr. Rolf Voigtländer hat
in seinem Kommentar auf der
ersten Seite bereits auf die inzwischen sehr umfangreiche
Schadendatenbank hingewiesen. Diese ist nicht nur mit
den bebilderten Schadenfällen verknüpft, die einzelne
Schadenereignisse veranschaulichen, sondern auch
mit einer Regelwerksdatenbank. So erfahren Sie mit ein
paar „Klicks“, welche aktuellen Vorschriften und Richtlinien für den von Ihnen betrachteten Fall relevant sind
und eventuell keine Beachtung gefunden haben.
Im Juni haben wir das neue
Instrument der „Fallbeispiele“
zur Unterstützung des
Riskmanagements vorgestellt.
Es gibt eine Menge zu entdecken auf der Internetseite
des IFS. Sie ist darauf ausgerichtet, einerseits die Öffentlichkeit zu informieren und
für Schadenthemen zu sensibilisieren, andererseits Ihren
Arbeitsalltag zu erleichtern.
Aus der IFS-Arbeit / News 3
Brandursachenermittlung
in einem Einfamilienhaus.
In der Nacht hatte ein
Versicherungsnehmer Rauch
bemerkt, der von seinem
Wohnzimmer ausging. Schon
am Abend war die Sicherung
für den Lichtstromkreis des
Wohnzimmers ausgefallen
und hatte sich nicht wieder
einschalten lassen. Der Grund
zeigte sich erst jetzt: Hinter
der Verkleidung des Kamins
hatte sich ein Glimmbrand
entwickelt, aus dem schließlich ein Flammenbrand wurde. Zwischen dem letzten
Befeuern des Kamins und der
Brandentdeckung lagen etwa
30 Stunden.
Das Schadenbild belegte die
Brandentstehung an der Stelle, an der das Abgasrohr
durch eine Fertigbauwand
geführt wurde. Die Ursache
war ein zu geringer Mindestabstand zwischen dem durch
die Rauchgase heißen Abgasrohr und brennbaren Baumaterialien, in diesem Fall einer Spanplatte. Für den
Versicherungsnehmer war
dieser Mangel nicht zu erkennen. Er hatte den Kamin regelmäßig kehren lassen. In
den sieben Jahren, die er bereits das Haus bewohnte und
den Kamin recht selten nutzte, war alles gut gegangen.
Der Bau des Hauses und die
Installation des Kamins lagen
bereits 30 Jahre zurück; eine
Abnahmebescheinigung für
die Feuerstelle gab es nicht.
Durch eine thermische Dauerbelastung sinkt mit der Zeit
die Zündtemperatur von Holz
ab – zum Teil auf bis zu 120
°C; das Brandrisiko nimmt also zu. Die Mindestabstände
von Kamin-Abgasanlagen zu
brennbaren Materialien sind
in den Feuerungsverordnungen der Bundesländer geregelt. Dass sie
eingehalten werden, prüft der
Bezirksschornsteinfegermeister bei der Abnahme der Feuerstelle. Danach
verschwinden
Teile der Anlage
oft hinter einer
Verkleidung und
sind für den
Kaminkehrer und
Fotos: IFS
Bei der Brandursachenermittlung in einem Einfamilienhaus stellte IFS-Gutachter Arnt Engfeld fest, dass
der Schaden durch eine Überhitzung der elektrischen Heizung entstanden war, die der
Eigentümer kurz zuvor im
Spitzboden seines Hauses
installiert hatte. Dabei handelte es sich um ein Heizfoliensystem, das in die Wand
eingegipst wird. Die dünnen
Kunststoff-Folien haben auf
einer Seite eine elektrisch leiden Hausbesitzer nicht mehr
zu sehen.
Die Abnahmebescheinigung
ist die einzige Bestätigung,
dass die Feuerstelle fachgerecht ausgeführt wurde.
„Aus versicherungstechnischen Gründen, aber vor allem zur eigenen Sicherheit
empfehlen wir bei einer unklaren baulichen Situation jedem, der keine Unterlagen
über die Abnahme seines
Kamins hat, eine nachträgliche Abnahme durchführen
zu lassen“, so Dr. Andreas
Pfeiffer, IFS-Fachverantwortlicher für den Bereich Brandursachen. Dies gilt, ganz
gleich wie alt die Feuerstelle
ist. Bei einer anderen vom IFS
untersuchten Brandstelle war
der ursächliche Mangel bereits über hundert Jahre alt.
Mindestabstände werden oft nicht eingehalten
Dauerbrenner der Schadenursachen
Feuergefahr durch elektrische Heizung
Heizfolien-System überhitzt
Schaden-Wissen
im Internet
tende Kohlenstoffbeschichtung und sind mit drei Kupferbändern durchzogen, die
als Stromkontakte dienen.
Die Bänder werden am Ende
an einen Transformator angeschlossen. Das Problem waren in diesem Fall die Einbausituation, unterhalb einer
Dämmschicht, und die
Kohlenstoffschicht. Dieser
Leiter hat einen negativen
Temperaturkoeffizienten. Das
heißt, je wärmer das Material
wird, desto geringer wird der
elektrische Widerstand – und
es fließt ein höherer Strom.
Dieser Effekt wurde durch die
Wärmedämmung und den
davon verursachten Wärmestau begünstigt. Auf diese
Weise wurde hier eine Spirale
nach oben initiiert, bis es
schließlich zur Überhitzung
und zum Schadenfeuer kam.
Bei Brandversuchen des IFS in
Wiesbaden wurde dieser
Schadenverlauf rekonstruiert,
und das Risiko bestätigte
sich. Der Hersteller kündigte
nach der Untersuchung an,
entsprechende Änderungen
an dem Heizungssystems vorzunehmen.
Der Kamin aus dem hier beschriebenen Fall
IMPRESSUM
Herausgeber:
Institut für Schadenverhütung
und Schadenforschung der
öffentlichen Versicherer e.V.
Preetzer Straße 75
24143 Kiel
Tel. 0431 7 75 78 – 0
E-Mail: mail@ifs-ev.org
www.ifs-ev.org
Adressfeld
4
Redaktion, Layout:
Redaktion Kiel, Ina Schmiedeberg
Choriner Straße 64a
10435 Berlin
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E-Mail: schmiedeberg@redaktion-kiel.de
Druck:
Carius Druck Kiel GmbH
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24114 Kiel
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Fotos: IFS
Zeit für Schadenverhütung
Der September beschert uns hoffentlich ein paar schöne
Spätsommertage. Noch liegt der Gedanke an Eiscreme näher als der an Eisblumen. Doch die Tage werden spürbar kürzer
und kälter. „Im Oktober kann man auch im Flachland mit den
ersten Frosttagen rechnen“, sagt Gerhard Müller-Westermeier.
Der Meteorologe ist beim Deutschen Wetterdienst für die nationale Klimaüberwachung zuständig. An Frosttagen liegt die
tiefste Temperatur unter dem Gefrierpunkt; an Eistagen liegt
auch der Höchstwert unter 0 °C. Letztere sind ab November
durchaus nicht ungewöhnlich. Im vergangenen Winter maß der
DWD an einigen Stationen in Berlin bis zu 80 Frosttage und sogar etwa 40 Eistage. Klimaerwärmung hin oder her, Frost ist
und bleibt ein Thema.
Durch Frosteinwirkung entstehen jedes Jahr zahlreiche Schäden
an wasserführenden Leitungssystemen. Für die Versicherer bedeutet das erhebliche Kosten. Doch während zum Beispiel das
Risiko eines Brandschadens an einem elektrischen Gerät immer
bestehen wird, kann man einem Frostschaden an wasserführenden Leitungen zuverlässig vorbeugen. „Im Grunde sind alle
frostbedingten Wasserschäden auf organisatorische Versäumnisse oder technische Mängel zurückzuführen“, sagt Dr.
Thorsten Pfullmann, IFS-Fachverantwortlicher für Leitungswasserschäden. Leitungen in frostgefährdeten Bereichen müssen in der kalten Jahreszeit entweder vollständig entleert oder
ausreichend geschützt werden. Schäden treten vor allem auf,
wenn ein Gebäude längere Zeit nicht genutzt wird – zum
Beispiel während des Urlaubs. Auch eine Änderung des Alltags
oder der Bausituation kann einen Frostschaden zur Folge haben. Wenn etwa erwachsene Kinder das Elternhaus verlassen
und ihre Zimmer nicht mehr genutzt und darum sparsam oder
gar nicht beheizt werden oder wenn eine neue Heizungsanlage
besser isoliert ist und ihre Abwärme die Rohre in der
Umgebung nicht mehr schützt.
Wird ein Gebäude mit wasserführenden Leitungen nicht ständig genutzt, so muss es in der kalten Jahreszeit regelmäßig
kontrolliert werden, um einen eventuell auftretenden Schaden
zu begrenzen. Nach einem Leitungswasserschaden im Winter
wird den IFS-Gutachtern oft erklärt, die Heizung sei unmittelbar
nach der Kontrolle ausgefallen und die Leitung dann eingefroren. Doch anhand der Zählerstände und der Wetterbedingungen um die Schadenstelle können die Gutachter diese
Behauptung überprüfen und ermitteln, wann ein Schaden eingetreten ist. Sie können außerdem einschätzen, wie lange die
Leitung unbeheizt gewesen sein muss. Denn Wasserleitungen
frieren nicht spontan ein. Nach einem frostbedingten Schaden
ist es wichtig, ihn als solchen zu erkennen. Die Bruchstelle liegt
gewöhnlich nicht an der Stelle, an der die Leitung eingefroren
ist. Es gibt zudem sehr unterschiedliche – und doch für einen
Frostschaden typische – Schadenbilder. Für die Ursachenermittlung sind die Situation des Gebäudes bei Schadenentdeckung, die Lage der Bruchstelle und eine Laboruntersuchung
der geschädigten Teile, aber auch die Wetterbedingungen vor
und bei Schadeneintritt wichtig. Außerdem sind die
Zählerstände der Wasser- und Gaszähler oder der Füllstand des
Öltanks und der Verbrauch der Vorjahre relevant.
Dr. Pfullmann hat im „schadenprisma“ zwei ausführliche
Beiträge zum Thema veröffentlicht. Sie finden sie online unter
www.schadenprisma.de im Heftarchiv (Ausgabe 4/2009 und
1/2007).
Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, Versicherungsnehmer auf die
Wintervorbereitungen hinzuweisen. Was alles zu bedenken ist
und wie man eine Leitung am besten schützt, hat das IFS in einer Checkliste zusammengefasst. Die Frost-Checkliste können
Sie auf der Internetseite des IFS kostenlos herunterladen
(www.ifs-ev.org/08_titel/2009/ifs_frostcheck.pdf).
Aus der IFS-Arbeit
Frostschäden können verhindert werden
Unterschiedliche Frost-Schadenbilder an Kupferrohren
Gefrorene Leckage an einem Heizkörper