IFS Report 2-2015
Das IFS berichtet viermal jährlich im IFS-Report über aktuelle Schadenfälle und weitere Aspekte der Arbeit zur Schadenverhütung. Der IFS-Report erscheint gedruckt und im PDF-Format zum Download.
Auf ein Wort … Bauteilen der Trinkwasserinstallation
generell auf das Prüfsiegel des DVGW
oder eines gleichartigen Zertifizierers
setzt. Fachgerechte Montage voraus-
gesetzt, ist die Verantwortung dann im
Schadenfall beim Hersteller zu suchen.
Die Schütte-Armaturen trugen übrigens
keine DVGW-Kennzeichnung.
Produktfehler können Hersteller durch
Sorgfalt und ein gutes Qualitätsma-
nagement vermeiden – ein Umstand,
auf den wir immer wieder hinweisen.
Der Aufwand für Schadenverhütung
zahlt sich am Ende aus.»
«Produktmangel oder Installations-
fehler? Diese Frage steht nach Leitungs-
wasserschäden häufig am Anfang der
Ursachenermittlung. Wären die Arma-
turen in den oben beschriebenen Fällen
nicht für 10 bar Systemdruck zugelassen
gewesen, so hätten die Monteure sie
hierzulande nicht installieren dürfen.
Erst bei der tiefer gehenden Recherche
wurde aus einem vermeintlichen Instal-
lationsfehler ein Produktmangel. Dem
Zweifel über die Eignung und damit dem
Verdacht des Installationsfehlers kann
ein Handwerker entgehen, indem er bei
Dr.-Ing. Thorsten Pfullmann
IFS-Fachverantwortlicher für
Leitungswasserschäden
18. Jahrgang Juni 2015
Leitungswasserschäden durch ein Versagen von Armaturen der Schütte GmbH
Im Auftrag eines für günstige Preise be-
kannten Möbelhauses bauten Mitarbei-
ter einer Spedition eine Küche auf. Auch
die Armatur der Spüle war im Lieferum-
fang enthalten und wurde installiert.
Einige Monate später tropfte in der da-
runter liegenden Wohnung Wasser von
der Decke – die Einhebelmischarmatur
der Küche war in zwei Teile zerbrochen.
In jüngster Zeit hat das IFS mehrere
Leitungswasserschäden untersucht, die
durch ein Versagen von Armaturen der
Franz Joseph Schütte GmbH verursacht
wurden. Dabei stellten die Gutachter
stets einen Bruch durch eine Kraftein-
wirkung von innen fest, wobei sie Frost
ausschließen konnten.
In der Bedienungsanleitung aller be-
troffenen Armaturen hatte der Herstel-
ler darauf hingewiesen, dass bei einem
Fließdruck von über 6 bar ein Druckmin-
derer installiert werden müsse. Darum
nahmen die Gutachter zunächst an, dass
die Armaturen nicht für den in Deutsch-
land üblichen Leitungsdruck von 10 bar
ausgelegt waren. Die Schütte GmbH
liefert auch in das europäische Ausland,
und in einigen dieser Länder ist ein ma-
ximaler Leitungsdruck von 6 bar und we-
niger Standard.
Die Armaturen seien jedoch für die An-
forderungen des deutschen Marktes ge-
eignet, erfuhr das IFS vom Hersteller. Sie
seien für einen Systemdruck von bis zu
10 bar ausgelegt und die Produktreihen
entsprechend nach DIN EN 817 mit 16
bar geprüft, so der Leiter des Qualitäts-
managements. Den Hinweis auf die Not-
wendigkeit eines Druckminderers könne
er sich nicht erklären und werde die
Bedienungsanleitungen entsprechend
überarbeiten.
Ob es sich um einzelne Produktmängel
oder einen Serienschaden handelt, wird
die Zukunft zeigen.
-ReportEine Information des Institutes für Schadenverhütung und
Schadenforschung der öffentlichen Versicherer e.V.
Viel unterwegs mit Tablet und
Smartphone? Wir haben
www.ifs-ev.org für Sie optimiert.
Eine Vorschau gibt’s auf Seite 2
An dieser Stelle sollte das Wasser besser nicht aus der Armatur laufen. Foto: IFS
Einzelfälle oder ein Serienschaden?
2IFS-Report 2/2015
Das IFS Berlin hat Verstärkung bekom-
men: Matthias Schmidt ist Diplom-Geo-
loge und arbeitet seit Februar für das
Institut. Zuvor hat der Vater von drei
Kindern mehr als 15 Jahre als Mitar-
beiter eines Ingenieurbüros Schad-
stoffuntersuchungen durchgeführt.
Für das IFS untersucht der erfahrene
Gutachter sowohl Brand- als auch
Leitungswasserschäden. Matthias
Schmidt ist unter der Telefonnummer
030 28 88 49 830 sowie per E-Mail
Schadenverhütung auf dem Smartphone
Schon seit fast 20 Jahren ist die Internet-
seite des IFS online. Damals, Mitte der
90er, beeindruckte man schon allein mit
der Tatsache, überhaupt im World Wide
Web präsent zu sein. Mittlerweile ist es
an schmidt@ifs-ev.org erreichbar. Der
zweite Neuzugang ist Dr. Sven Born-
holdt. Der Diplom-Physiker hat an der
Universität Kiel promoviert und war dort
anschließend als wissenschaftlicher
Mitarbeiter tätig. Mit seinen Ar-
beiten in der Plasmaphysik waren
materialwissenschaftliche Frage-
stellungen eng verknüpft. Für das
IFS untersucht der Schleswig-Hol-
steiner Leitungswasserschäden. Dr.
Bornholdt ist unter der Rufnummer
0431 775 78 19 sowie per E-Mail an
bornholdt@ifs-ev.org zu erreichen.
ein bisschen voller geworden im Netz,
und der Besucher erwartet ein bisschen
mehr. Das Internet ist über den Schreib-
tisch hinausgewachsen und hat alle
Winkel unseres Lebens erobert. Im ICE
oder am Küchentisch – wo Zeit ist, ist
auch ein Display. „Responsive Design“
lautet darum das Gebot der Stunde, und
das IFS hat reagiert. Die Darstellung un-
ter www.ifs-ev.org passt sich nun den
Eigenschaften des Gerätes an, mit dem
die Seite angesteuert wird. So behält
der Benutzer den Überblick, egal ob sein
Fenster zur Welt der Schadenverhütung
fünf oder 27 Zoll groß ist.
„Um unseren Auftrag zu erfüllen, müs-
sen wir die Menschen erreichen, und
zwar dort, wo sie sind“, sagt IFS-Ge-
schäftsführer Dr. Hans-Hermann Drews.
Diesem Auftrag begegnet das Institut
mit einem umfangreichen und weiter
wachsenden Multimediaangebot. Das
reicht von den Grundlagen der Schaden-
verhütung über aktuelle Schadenstatis-
tiken bis zur Vorstellung von konkreten
Brand- und Leitungswasserschäden in
Wort und Bild. Der Besucher lernt zum
Beispiel typische Brandrisiken kennen
und kann sich ansehen, was die Druck-
welle aus einem Wohnhaus machen
kann, wenn der Inhalt von Spraydosen
explodiert.
Auf besonderes Interesse stoßen die
Beiträge über Produktrückrufe und Se-
rienschäden, denn hier hilft das IFS,
akuten Risiken entgegenzuwirken und
unterstützt betroffene Hersteller dabei,
ihre Sicherheitsmaßnahmen in die Öf-
fentlichkeit zu tragen.
Die Videos auf der Internetseite wurden
größtenteils im Brandversuchshaus des
Institutes produziert. Sie veranschau-
lichen, welches Ausmaß Schäden in
privaten Haushalten häufig annehmen,
und zeigen die oft erdrückende Gewalt
insbesondere von Brandverläufen.
Ob Versicherer, Häuslebauer oder Hand-
werker – wenn es um Schadenverhü-
tung und Schadenforschung geht, ist
www.ifs-ev.org die richtige Adresse.
Mit dem IFS unterwegs: Das neue Design des Internetauftritts passt sich den kleineren
Displays von mobilen Geräten an.
Wir haben www.ifs-ev.org für mobile Nutzer optimiert
Neue Gutachter für Berlin und Kiel
Matthias Schmidt Dr. Sven Bornholdt