IFS Report 2 -2012
Das IFS berichtet viermal jährlich im IFS-Report über aktuelle Schadenfälle und weitere Aspekte der Arbeit zur Schadenverhütung. Der IFS-Report erscheint gedruckt und im PDF-Format zum Download. Neue Mitarbeiter
IFS baut Standorte
weiter aus
Seite 2
Zündgefahr
durch elektrostatische
Aufladung
Seite 3
Feuchteschäden
während der Bauphase
vermeiden
Seite 3
Brandrisiko
wegen defekter Haartrockner
von Rossmann
Seite 4
Kosteneinsparung durch effizientes ArbeitenBrandursachenermittler des IFS untersuchen auch Brandfolgeschäden
Die Ermittlung von Brandursachen ist nach wie vor der stärk-
ste Aufgabenbereich des IFS. Schließlich hat die
Feuerversicherung bei den öffentlichen Versicherern eine lange
Tradition, und die Geschichte des IFS reicht zurück bis zur
Brandverhütungsabteilung der Schleswig-Holsteinischen
Brandkasse, die im 19. Jahrhundert gegründet wurde. Doch mit
dem Löschen eines Feuers und der Feststellung der
Brandursache ist es oftmals nicht getan. Bei Verbren-
nungsprozessen können Schadstoffe entstehen, von denen
Risiken für Mensch, Umwelt und Sachwerte ausgehen. Nach
Bränden in sensiblen Bereichen wie Schulen, Kindergärten und
Krankenhäusern ist es daher Standard, auch die Brandfolgen
von Experten untersuchen zu lassen. „Generell ist eine solche
Untersuchung immer sinnvoll, wenn es Unklarheiten über das
Schadenausmaß und die damit einhergehenden Gefahren
gibt“, sagt Dr. Jacob Duvigneau, der im IFS Fachver-
antwortlicher für Bandfolgeschäden ist.
Während der vergangenen Jahre hat das IFS seine Außenstellen
kontinuierlich aus- und aufgebaut, um die Gutachter bun-
desweit und bei Bedarf schnell einsetzen zu können. An allen
Standorten sind unter anderem Chemiker beschäftigt, die nicht
nur Brandursachen ermitteln, sondern auch Brandfolgen be-
werten können. So kann ein Gutachter an der Schadenstelle
gleich zwei wichtige Untersuchungen durchführen. Die
Erfahrung der Brandursachenermittler ist ein großer Vorteil bei
der Beurteilung von Brandfolgen. Lesen Sie weiter auf Seite 2
Die Frostperiode am
Anfang des Jahres hat
die Schadenzahlen in der
Leitungswasserversicherung
wieder hochschnellen lassen.
Aber auch ohne Frost ist die
Schadensituation in dieser
Sparte insbesondere in der
Wohnungswirtschaft unbe-
friedigend. Ein altersbedingt
schlechter Zustand der
Eine mit Ruß verschmutzte Puppe in einem Kindergarten Foto: IFS
Versorgungssysteme tut sein
Übriges. Jährlich entstehen
Schäden in Milliardenhöhe –
mit steigender Tendenz. Der
Einbau von automatischen
Absperrventilen, die im
Schadenfall beziehungsweise
bei Abwesenheit die
Wasserzufuhr zum Gebäude
stoppen, könnte hier Abhilfe
schaffen und Schäden min-
imieren.
Die SV Sparkassenversiche-
rung hat bereits bei ihren
kommunalen Kunden gute
Erfahrungen mit dem Einsatz
automatischer Absperrventile
gesammelt und fördert ihre
Installation. Auch im Privat-
kundenbereich wird darüber
nachgedacht, Anreize zu
schaffen, damit Hausbesitzer
Absperrventile installieren.
Ulrich-Bernd Wolff von der Sahl
Vorstandsvorsitzender der
SV Sparkassenversicherung
EIN WORTAUF
Eine Information des Institutes
für Schadenverhütung und
Schadenforschung der
öffentlichen Versicherer e.V.
Chemiker und wird für das IFS
in Wiesbaden tätig sein. Dr.
Kundel studierte und promo-
vierte an der Johannes
Gutenberg-Universität Mainz.
Im IFS ist er unter der Ruf-
nummer 0611 / 174 63 68 15
sowie per E-Mail an
kundel@ifs-ev.org erreichbar.
Schwerpunktmäßig werden
die neuen Gutachter Brandur-
sachenermittlungen durchfüh-
ren. Darüber hinaus werden
sie Brandfolgeschäden und
zum Teil auch Feuchteschäden
untersuchen.
personell aufgestockt. Die
Diplom-Chemikerin Christine
Huth hat im April mit der
Einarbeitung in ihr neues
Aufgabengebiet begonnen.
Die Grevesmühlenerin studier-
te an der Technischen Univer-
sität Dresden. Ihre E-Mailadres-
se lautet huth@ifs-ev.org. Die
endgültige Telefonnummer lag
bei Redaktionsschluss noch
nicht vor.
Seit Mitte Mai bereitet sich
auch Dr. Michael Kundel auf
seine Arbeit als Gutachter vor.
Er ist ebenfalls Diplom-
2
Fortsetzung von Seite 1
Der Brandverlauf und die
Brandlast sind die we-
sentlichen Einflussgrößen für
die Entstehung von Schad-
stoffen. So entstehen bei der
Verbrennung von großen
Mengen PVC beispielsweise
Dioxine, die Krebs, Leber- und
Stoffwechselstörungen verur-
sachen können. Die krebser-
regenden Polyzyklischen Aro-
matischen Kohlenwasserstof-
fe, kurz PAK, bilden sich unter
Sauerstoffmangel bei der
Verbrennung von nahezu al-
len organischen Verbindun-
gen. Ein langer Schwelbrand
birgt also ein größeres
Gefahrenpotenzial als ein in-
tensiver Flammenbrand.
Schadstoffe können über die
Luft und zum Beispiel mit
dem Löschwasser in die
Umwelt gelangen. Der größte
Teil verbleibt jedoch in den
Rußablagerungen auf der
Schadenstelle. Darum ist es
wichtig, diese Rückstände mit
Sorgfalt, Vorsicht und
Sachkenntnis zu entfernen
und zu entsorgen. Während
die Rußverschmutzungen
nach sehr kleinen, lokalen
Bränden mit Gummihand-
Die Kompetenz zur schnellen Beurteilung ist entscheidend
schuhen und haushaltsüb-
lichen Reinigern einfach weg-
geputzt werden können, ist es
bei umfangreicheren Schäden
notwendig, Experten mit der
Sanierung zu beauftragen. Ein
IFS-Gutachter teilt die Scha-
denstelle nach den Richtlinien
zur Brandschadensanierung
(VdS 2357) in verschiedene
Gefahrenbereiche ein, für die
entsprechende Regelungen
zum Arbeitsschutz gelten.
Durch die Abgrenzung der
verschiedenen Gefahrenberei-
che ist oft möglich, Teile von
Schadenobjekten recht bald
wieder für die Nutzung frei-
zugeben. Eine schnelle Beur-
teilung spart so häufig viel
Geld. Zeit ist bei der
Bewertung von Brandfolgen
aus weiteren Gründen wich-
tig: Außer gesundheitsge-
fährdenden Substanzen ent-
stehen oft korrosive Schad-
stoffe, die rasch erkannt und
entfernt werden müssen, um
Sachwerte wie Maschinen zu
erhalten. Das IFS arbeitet mit
anerkannten Fachlabors zu-
sammen, die vor Ort entnom-
mene Wischproben schnell
und zuverlässig analysieren.
Neue Mitarbeiter im IFS
Nach elf Jahren im IFS
geht Hildegard Conrad
in diesem Sommer in den
Ruhestand. Ihre Nachfolge als
Buchhalterin übernimmt
Brunhilde Semmer. Die ge-
lernte Wirtschaftskauffrau
und studierte Betriebswirtin
kommt aus Sachsen-Anhalt
und war im vergangenen Jahr
bereits als Vertretungskraft
für das IFS tätig. Brunhilde
Semmer ist unter der Nummer
0431 / 775 78 18 und per E-
Mail an semmer@ifs-ev.org zu
erreichen. Darüber hinaus
wurden drei neue Gutachter
eingestellt, um die Standorte
weiter zu stärken:
Dr. Marcel Böhm arbeitet seit
Februar für das IFS. Der
Diplom-Chemiker aus Solin-
gen hat an der Heinrich-
Heine-Universität Düsseldorf
studiert und promoviert. Er ist
am Standort Berlin tätig und
dort unter der Rufnummer
030 / 288 84 98 25 sowie per
E-Mail an boehm@ifs-ev.org
erreichbar.
Auch das Büro Stuttgart des
Standortes Südwest wurde
Dr. Marcel Böhm Christine Huth Dr. Michael KundelBrunhilde Semmer