IFS Report 2-2011

Das IFS berichtet viermal jährlich im IFS-Report über aktuelle Schadenfälle und weitere Aspekte der Arbeit zur Schadenverhütung. Der IFS-Report erscheint gedruckt und im PDF-Format zum Download.
Korrosion
IFS checkt Leitungssysteme
von Sprinkleranlagen
Titel
Arbeitsschutz
OHSAS 18001 zahlt sich
nachweislich aus
Seite 2
Brandursache
Vorsicht beim Umgang
mit heißer Asche
Seite 3
Kaminkessel
Anforderungen an die
Zusatz-Heizungen
Seite 4
Wenn Brandschutz rastet und rostet
Korrosion in Sprinkleranlagen ist ein kostspieliges, aber nahezu unvermeidliches Problem
S
prinkleranlagen sind in Gebäuden, die von vielen Menschen
besucht werden, ein wichtiger Bestandteil des baulichen
Brandschutzes. Meist warten sie untätig auf ihren Einsatz, um
im Fall eines Feuers die Flammen einzudämmen oder
Fluchtwege freizuhalten. Da ihre Funktionstüchtigkeit lebenswichtig sein kann, wird diese regelmäßig, einmal pro Woche,
überprüft. Anstelle eines Sprinklerkopfes wird dabei eine
Probeleitung geöffnet; der Druckabfall löst den Alarm aus.
Neben der Funktion der Alarmsensoren wird das Anspringen
der Pumpen überprüft. Bei diesen Funktionsprüfungen wird
dem geschlossenen Sprinklersystem jedes Mal eine gewisse
Menge Wasser entnommen, die anschließend wieder nachgefüllt werden muss. Mit dem frischen Wasser gelangt Sauerstoff
in das eiserne Leitungssystem, und dieser führt zu Korrosionsprozessen. Nach einem Jahrzehnt im Einsatz – manchmal ein
paar Jahre früher oder später – kommt es häufig zu
Rohrbrüchen. Oft tritt eine Serie von Leckagen auf, bevor der
wirkliche Handlungsbedarf erkannt wird. Vom IFS wurde bereits
eine Vielzahl von Anlagen untersucht. Die Gutachter können
nicht nur im Schadenfall die Ursache der Rohrbruche ermitteln.
Sie können auch durch die Untersuchung von Rohrproben helfen, Aussagen über den Zustand des übrigen Leitungssystems
zu erhalten. So lässt sich eingrenzen, welche Abschnitte ausgetauscht werden müssen, damit das Risiko weiterer
Korrosionsschäden verringert und die Zuverlässigkeit der
Anlage dauerhaft gewährleistet werden kann.
S
chadenverhütung ist ein
Markenzeichen der öffentlichen Versicherer. Im Arbeitskreis Schadenverhütung des
VöV wird an diesem Thema
intensiv gearbeitet. Die verfolgte Strategie hat zwei
Schwerpunkte: Hochwertige
Leistungen werden den Kunden angeboten; die begleitende Kommunikation stellt
sicher, dass der Kundennutzen
im Mittelpunkt steht und die
Sprinkleranlagen sind ein wichtiger Bestandteil des Brandschutzes. Foto: Minimax
Qualität der Leistungen wahrgenommen wird. Das IFS ist
in dieses Konzept eingebunden. Ein Beispiel für seine
Beiträge ist die im Internet für
die öffentlichen Versicherer
zugängliche Datenbank „Fallbeispiele“. Sie enthält von
den Mitgliedsunternehmen eingestellte Fallbeispiele aus verschiedenen Versicherungssparten und Kundengruppen,
die den Nutzen von Schadenverhütungsmaßnahmen verdeutlichen. Zielgruppe ist vor allem der Vertrieb. Gezeigt wird,
welche Schäden durch
Schadenverhütungsmaßnahmen vermieden wurden und
welche durch vorbeugende
Maßnahmen vermeidbar gewesen wären. Die Beiträge
können im jeweiligen Design
der öffentlichen Versicherer
ausgedruckt werden. Unter
www.ifs-ev.org, „Intern“ finden Sie die ersten Beispiele.
Dr. Rolf Voigtländer
Geschäftsführer des IFS
EIN WORT AUF
Eine Information des Institutes
für Schadenverhütung und
Schadenforschung der
öffentlichen Versicherer e.V.
Dirk Horstmann von der IFS
Umwelt und Sicherheit
GmbH hat bereits mehrere
Unternehmen nach OHSAS
18001 zertifiziert. „Unsere
Erfahrungen haben gezeigt,
dass Unternehmen durch die
Einführung von AMS sowohl
die Risiken für ihre Mitarbeiter als auch betriebliche
Risiken wesentlich verringern
konnten“, erklärt der Gutachter. Und diese Erfahrungen umfassen sehr unterschiedliche Unternehmen. So
wurden von der IFS Umwelt
und Sicherheit GmbH im vergangenen Jahr beispielsweise
die Berliner Wasserbetriebe
mit mehr als 5 000 Mitarbeitern und die Fernheizung
Neukölln AG mit 35 Beschäftigten erstmals zertifiziert.
Mehrere Unternehmen, die
bereits ein etabliertes AMS
haben – darunter die DB
Regio AG, Region Nord, die
SKW Stickstoffwerke Piesteritz GmbH und die Aluminium Norf GmbH – hat
Horstmann im Rahmen von
Überprüfungsaudits bereits
hinsichtlich einer mittelfristigen Weiterentwicklung ihres
Systems überprüft.
Eine Zertifizierung nach OHSAS beginnt mit einem
Voraudit, in dessen Rahmen
die vorhandenen Arbeitsschutzstrukturen und -vorgaben des Unternehmens geprüft und Optimierungspotentiale ermittelt werden.
Nach der Umsetzung aller
Normvorgaben folgt zum
Abschluss das Zertifizierungsaudit. Bei diesem steht im
Mittelpunkt, ob die vorhandenen Risiken vollständig
identifiziert und entsprechende Maßnahmen abgeleitet
wurden, ob es eine umfassende Unterweisung der
Mitarbeiter gab und ob die
für den Arbeitsschutz relevanten Anforderungen systematisch umgesetzt wurden.
Eine Voraussetzung für eine
Zertifizierung nach OHSAS
18001 ist zudem der Aufbau
organisatorischer und personeller Strukturen, einhergehend mit einer eindeutigen
Zuordnung der Verantwortlichkeiten.
Was vielleicht ein wenig nach
Bürokratie klingen mag, hat
sich in der Praxis als wertvolles Instrument zur Schadenverhütung und Erkennung
von Optimierungspotentialen
erwiesen.
Aus der IFS-Arbeit 2
Kurzmeldungen
Eine Warnung des IFS ging
vor zwei Jahren bundesweit durch die Medien: Von
Körnerkissen geht eine
Feuergefahr aus, wenn sie im
Mikrowellenherd erhitzt werden. Weil bei dieser Technik
die Energie punktuell zugeführt wird, kann es zu lokalen
Überhitzungen kommen, so
dass schließlich das Körnerkissen und mit ihm möglicherweise auch das Bett seines Besitzers in Flammen
steht. Zu diesem Ergebnis war
der IFS-Gutachter Alfons
Moors nach einer Versuchsreihe gekommen und hatte
damit selbst die Hersteller der
so genannten „trockenen
Wärmflaschen“ überrascht.
Eine Weile wurde es ruhig um
die beliebten Wärmespender,
doch nun hat das IFS erneut
einen Schadenfall untersucht,
bei dem ein Körnerkissen ein
Feuer verursachte. Grund genug, die Warnung zu wiederholen: Körnerkissen gehören
nicht in die Mikrowelle! In einem gewöhnlichen Backofen
erhitzt sind sie hingegen
harmlos, denn dabei wird die
Wärme gleichmäßig verteilt.
Brandgefahr durch Körnerkissen Workshop Riskmanagement
I
m April fand in Düsseldorf
beim VöV ein Workshop
zum Thema „Riskmanagement“ statt. Die Initiative dazu ging vom Arbeitskreis
Schadenverhütung aus. Dieser
stellte einem erweiterten Kreis
von Mitarbeitern aus den Mitgliedsunternehmen aktuelle
Themen seiner Arbeit vor. So
zum Beispiel die Ergebnisse
der Riskmanagement-Studie,
die im Auftrag des Arbeitskreises die aktuelle Situation
von Schadenverhütungsaktivitäten bei den öffentlichen
Versicherern analysierte und
Anregungen für entsprechende Weiterentwicklungen gibt.
Darüber hinaus wurde die
Fallbeispieldatenbank des IFS
erläutert, die im internen
Bereich der Internet-Seite
www.ifs-ev.org den Mitarbeitern der Mitgliedsunternehmen zur Verfügung steht (siehe Seite 1). In zwei Workshops wurden die Arbeit mit
der Datenbank vertieft und
ein Konzept für eine gemeinsame Präsentation von Schadenverhütungsinformationen
der öffentlichen Versicherer
im Internet diskutiert.
OHSAS verbessert Risiken
Während der vergangenen Jahre gab es eine
umfangreiche Neustrukturierung der Arbeitsschutzgesetzgebung und der Berufsgenossenschaftlichen Vorschriften.
Dabei wurden den Unternehmern mehr eigenverantwortliche Entscheidungen hinsichtlich der Umsetzung auferlegt. Viele Unternehmen
haben erkannt, dass ein übergreifendes System sinnvoll ist,
um die Einhaltung aller für
den Arbeitsschutz relevanten
Regeln zu gewährleisten und
eine Organisation aufzubauen, die im Falle eines
Schadens vor Gericht Bestand
hätte. In der Folge führen immer mehr Betriebe Arbeitsschutzmanagementsysteme
(AMS) nach OHSAS 18001
ein. Diese ursprünglich aus
Großbritannien stammende
Norm (Occupational Health
and Safety Assessment Series)
ist der bekannteste Standard
für AMS und mittlerweile in
mehr als 80 Ländern etabliert.
Dirk Horstmann (links) mit einem Mitarbeiter der DB Regio während eines Audits
Immer mehr Unternehmen lassen sich zertifizieren
Auf eine Brandursache treffen die Gutachter des IFS immer wieder: nicht vollständig
erkaltete Ofenasche, die
falsch gelagert oder zu früh
entsorgt wurde. Allein in diesem Jahr wurden im Institut
bereits mehrere Gutachten
mit diesem Ergebnis abgeschlossen. So kam es beispielsweise zu einem Feuer
auf einem Zwischenboden,
der aus einer Holzbalkendecke bestand. Hier hatte
ein Versicherungsnehmer die
Asche des Kachelofens aus
seinem Wohnzimmer gelagert. In einem anderen Fall
entstand ein Feuer in einem
Heizungsraum mit einer HolzZentralheizung. Bei beiden
Schadenfällen konnte jede
andere Brandursache ausgeschlossen werden, da keine
weiteren Zündquellen oder
Hinweise auf einen elektrotechnischen Defekt vorhanden waren.
Auch in den Lokalzeitungen
tauchen regelmäßig Meldungen über Schadenfeuer durch
den unachtsamen oder falschen Umgang mit heißer
Asche auf und bestätigen die
Erfahrungen der IFSMitarbeiter. Offenbar wird die
ses Risiko sehr häufig unterschätzt. Die beim Reinigen eines Kamins oder Ofens anfallenden Reste müssen in einem nicht brennbaren Gefäß
– zum Beispiel in einem
Metalleimer – gelagert werden, bis sie vollständig ausgekühlt sind. Erst dann darf die
Asche in der Restmülltonne
entsorgt werden. Auf
Kunststoff-Tonnen steht in
der Regel extra eine entsprechende Warnung. Relativ
häufig kommt es auch in
Gärten zu Brandentstehungen, weil Asche zu früh
auf den Komposthaufen geschüttet wurde.
Aus der IFS-Arbeit 3
Als ein Versicherungsnehmer den Motor seines 30
Jahre alten Bootes startete,
gab es eine Verpuffung. Er
und ein Freund, der ihm bei
Überprüfen der Wasserpumpe helfen wollte, wurden
aus dem Boot geschleudert
und erlitten Verbrennungen.
Die beiden Männer landeten
immerhin auf dem Trockenen,
denn das ehemalige Sturmboot der Bundeswehr stand
noch auf seinem Trailer in einer Scheune. Die Feuerwehr
konnte den Brand auf das
Fotos: IFS
Eine Heizzentrale für mehrere Wohnblocks war
Schauplatz dieses Feuers,
dessen Ursache Dr. Andreas
Pfeiffer, Leiter der IFS-Außenstelle Südwest, ermittelte.
Das Spurenbild verriet einen
Brandausbruch im Bereich eines Blockheizkraftwerkes
(BHKW), das sich zum Schadenzeitpunkt noch im Probebetrieb befunden hatte.
Anhand der Brandzehrungen
grenzte der Gutachter den
Ursprung des Feuers weiter
auf den Dieselmotor ein, wobei er einen elektrotechnischen Defekt ausschließen
konnte – es gab keine Hinweise auf einen Kurzschluss.
Bei der weiteren Untersuchung des Motors fiel ihm
auf, dass die Verbindung zwischen Schlauch und Stutzen
am Ölablass der Motorölwanne nicht kraftschlüssig
angezogen war und sich ohWasserfahrzeug eingrenzen,
doch der Innenbereich brannte vollständig aus.
Die IFS-Gutachter Jürgen
Hoyer und Dr. Götz Milkereit
ermittelten vor Ort die
Schadenursache: Im Brandschutt fanden sie Reste der
Benzinleitung aus Gummigewebeschlauch und konnten deren Verlauf entlang der
steuerbordseitigen Wand rekonstruieren. Der Schlauch
war im Laufe der Jahre porös
geworden, so dass Komponenten des Kraftstoffes
entweichen konnten. Sie hatten sich in der Bilge – das ist
der durch den Fußboden abgedeckte, spitz zulaufende
Teil des Rumpfes – gesammelt, wo daraufhin ein zündfähiges Gas-Luft-Gemisch
entstand. Ein Funke beim
Starten des Motors genügte,
um die Explosion auszulösen.
Explosion wegen einer undichten Kraftstoffleitung
Besitzer ging über Bord
Überhitzter Turbolader entzündet BHKW
Feuer mit Vorwarnung
„Keine heiße Asche
einfüllen!“
Der Rumpf des Bootes ist noch recht gut erhalten, während es innen vollständig ausbrannte.
ne merklichen Kraftaufwand
abziehen ließ. Wegen der
massiven Brandzehrungen
konnte Dr. Pfeiffer nicht mehr
feststellen, ob auch die Verbindungen im Brandbereich
mangelhaft waren. Eine
Fehlermeldung, die eine halbe Stunde vor dem Schaden
in der Steuerung der Anlage
auflief, hatte jedoch vor einem zu niedrigen Öldruck im
System gewarnt. Offenbar
war Öl ausgelaufen. In jedem
Fall kam es im Anschluss zu
einer Unterversorgung des
Turboladers mit dem für die
Lagerkühlung und Schmierung notwendigen Motoröl.
Der Turbolader überhitzte,
und in der Folge wurden
brennbare Materialien in seiner Nähe zerstört – unter anderem der AnschlussSchlauch der Ölschmierung.
Hier austretendes Öl entzündete sich an den heißen
Metalloberflächen. Ursache
des Feuers war also ein
Schaden im Bereich des wenige Stunden vor dem Brand
gewarteten Dieselmotors.
Der Dieselmotor des Blockheizkraftwerkes nach dem Feuer
IMPRESSUM
Herausgeber:
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und Schadenforschung der
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Aus der IFS-Arbeit 4
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Das IFS weist auf die Voraussetzungen für einen gefahrlosen Betrieb hin
Mängel an Kaminkesseln können lebensgefährlich sein
Das IFS hat bereits eine ganze Reihe von Fällen untersucht, bei
denen eine solche Zusatzheizung nicht fachgerecht installiert
oder einfach falsch betrieben wurde. Wenn der Druck im Kessel
nicht entweichen kann, weil jemand die Ventile zur
Heizungsanlage zugedreht hat oder und der Kessel weder ein
Sicherheitsventil noch eine thermische Ablaufsicherung besitzt,
dann bauen sich gewaltige Kräfte auf. Siegfried Stief,
Gutachter aus der IFS-Abteilung Feuer, hat mehrere Fälle untersucht, bei denen sich Kaminkessel durch den Druck aus den
Verankerungen gerissen und nach einem Flug quer durch den
Raum eine Schneise der Verwüstung hinterlassen haben.
Ein Problem bei diesen Anlagen sei, dass es einen Feuer- und einen Wasserteil gebe, weiß Dr. Thorsten Pfullmann, Leiter der
Abteilung Technik des IFS. Zwar müssen Feuerstellen hierzulande vor der Inbetriebnahme durch den Bezirksschornsteinfegermeister abgenommen werden. „Doch der kümmert sich ausschließlich um den Feuer-Teil der Anlage“, erklärt der DiplomPhysiker. Wenn mit den Sicherheitseinrichtungen auf der
Wasser-Seite etwas nicht in Ordnung ist, dann bemerkt das
häufig niemand rechtzeitig. „Die Anlage muss als Ganzes bewertet werden“, mahnt Dr. Pfullmann, der sich in einem
Gutachten eingehend mit den Anforderungen an Kaminkessel
beschäftigt hat. Einen ausführlichen Beitrag zu dem Thema gibt
es im Archiv der Zeitschrift „schadenprisma“ in der Ausgabe
4/2005 – zum Download unter www.schadenprisma.de.
Fotos IFS
Die Energiepreise steigen, und ein Ende scheint nicht in
Sicht. Da ist man froh, Sparpotentiale zu finden – zum
Beispiel bei den Heizkosten. Dies ist ein Grund, warum
Kaminheizkessel sich seit einigen Jahren wachsender
Beliebtheit erfreuen. Für die Idee spricht in der Tat einiges: Die
Heizkessel für Festbrennstoffe werden in der Regel parallel zu
einer Gas- oder Ölzentralheizung betrieben. Der zumeist mit
Holz befeuerte Kessel hat an der Vorderseite eine Glastür und
sorgt, im Wohnzimmer in der Nähe des Schornsteines eingebaut, für gemütliche Kaminstimmung, während er Wasser erhitzt. Dieses wird in das Leitungssystem der Zentralheizung eingespeist und entlastet die Öl-, Gas- oder Stromrechnung.
Wenn Wasser erhitzt wird, dehnt es sich aus. In einem geschlossenen System führt dies zu einem Druckanstieg, der so
erheblich sein kann, dass es zu einer Explosion kommt. Dies
sollte bei einem Kaminkessel unter normalen Betriebsbedingungen durch entsprechende Sicherheitseinrichtungen
verhindert werden. Für den Notfall ist in Deutschland eine
Notkühleinrichtung, eine „thermische Ablaufsicherung“, vorgeschrieben, die direkt an das Leitungswasser-System angeschlossen ist, und beim Überschreiten der zulässigen
Temperatur aktiv wird. Bei zu hohem Druck sollte ein direkt am
Kessel montiertes Sicherheitsventil auslösen. Die gesetzlich geforderten Sicherheitsvorkehrungen für Kaminheizkessel werden
größtenteils in der DIN 4751/T2 – DIN EN 12828 beschrieben.
Eindrücke von einer Schadenstelle: Der Kessel (links) flog quer durch das Wohnzimmer (rechts) und riss die Außenwand des Wohnhauses ein.