IFS Report 1-2016
Das IFS berichtet viermal jährlich im IFS-Report über aktuelle Schadenfälle und weitere Aspekte der Arbeit zur Schadenverhütung. Der IFS-Report erscheint gedruckt und im PDF-Format zum Download.
1IFS-Report 1/2016
Auf ein Wort … Im Unterschied zu Handyvideos von
Bränden, die durch das Internet geis-
tern, setzt das IFS trotz Bildgewalt auf
Sachlichkeit. Das Expertenteam zeigt re-
ale Risiken, die uns im Alltag begegnen,
erklärt die Hintergründe und wendet
sich dann konkreten Maßnahmen zu,
mit denen wir einer Gefahr begegnen
oder im Schadenfall die Folgen im Zaum
halten können. So bietet das Institut
praktische Schadenverhütung für jeder-
mann. Von diesem Angebot profitieren
Öffentlichkeit und Versicherungswirt-
schaft gleichermaßen. »
«Der Videobeitrag über Akku-Brän-
de ist der neueste in einer Reihe von
Schadenverhütungsfilmen, die das IFS
während der vergangenen Jahre produ-
ziert hat. So konnten wir beispielswei-
se schon beobachten, wie eine Küche
durch eine Unachtsamkeit in Flammen
aufgeht oder nach einem Wasserrohr-
bruch Polstermöbel durch ein Wohnzim-
mer schwimmen. Es sind erschreckende
und manchmal überraschende Bilder,
die uns – hoffentlich – dieses kleine
bisschen Aufmerksamkeit abringen, die
Schadenverhütung nun einmal braucht.
Thomas Vorholt
Vorstandsmitglied VGH-Versicherungen
Vorsitzender des IFS-Beirats
19. Jahrgang März 2016
Im neuen Video stellt das IFS die Brandgefahr durch Lithium-Akkus vor
Wie viele Lithium-Akkus haben Sie im
Haus? Im Notebook, Smartphone und
Tabletcomputer sind die leistungsstar-
ken Energiespeicher verbaut, ebenso
zum Beispiel in Staubsaug-Robotern,
Akkuschraubern und den beliebten Mul-
tikoptern.
Wo der Energiebedarf hoch, aber wenig
Platz ist, sind Lithium-Akkus momentan
üblich. Etwa fünf Milliarden von ihnen
wurden im vergangenen Jahr weltweit
verkauft. Doch Lithium-Akkus sind zart-
besaitet und können bei falscher Hand-
habung buchstäblich Funken sprühen.
Im neuesten Videobeitrag erklärt das
IFS vereinfacht, wie ein solcher Akku
aufgebaut ist, und was passiert, wenn
es darin zu einem Defekt kommt.
„Um diese Akkutechnik kommt man im
Alltag nicht herum, und das ist auch
nicht unser Ziel. Doch die Zahl der Brand-
fälle sagt uns, dass wir es hier mit einem
Risiko zu tun haben, das im Bewusstsein
der Bevölkerung ankommen muss“, sagt
IFS-Geschäftsführer Dr. Hans-Hermann
Drews.
Wenn es im Akku-Block eines Elektro-
fahrrades zum Kurzschluss und dann zur
Kettenreaktion kommt oder ein kleiner
Drohnenakku auf dem Schreibtisch ein
Jugendzimmer in Schutt und Asche legt,
dann sagen Bilder mehr als tausend
Worte. „In unserem Brandversuchshaus
haben wir die Möglichkeit, realistische
Schadenentstehungen zu initiieren und
die zum Teil dramatischen Folgen für die
Öffentlichkeit festzuhalten“, sagt Drews.
Wie immer geht es um Schadenverhü-
tung. Bei Lithium-Akkus ist zum Beispiel
die Ladephase besonders heikel. Ein fal-
sches Ladegerät kann zur Überladung
führen und ebenso wie das Gegenteil
– die Tiefentladung – einen Brand verur-
sachen. Was man wissen und beachten
sollte, hat das IFS im Video zusammen-
gefasst. Schauen Sie selbst unter www.
ifs-ev.org.
-ReportEine Information des Institutes für Schadenverhütung und
Schadenforschung der öffentlichen Versicherer e.V.
Waschmaschinen von “Haier”
wurden in Großbritannien wegen
Brandgefahr repariert, in Deutsch-
land nicht. Mehr dazu auf Seite 4
Der Akku-Block eines Elektrofahrrades hat zu brennen begonnen. Foto: IFS
„Das Risiko muss der Öffentlichkeit bewusst sein“
2IFS-Report 1/2016
Das IFS Berlin freut sich auf zwei neue
Gutachter, die ab Frühjahr das Team um
Standortleiter Dr. Jacob Duvigneau
verstärken werden. Beide arbeiten
sich bereits in Kiel in ihr neues Aufga-
bengebiet ein.
Dr. Matthias Klaper ist Diplom-Che-
miker. Er hat an der Universität Pots-
dam studiert und war dort nach sei-
ner Promotion 2014 für zwei Jahre als
wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig,
bevor er im Januar zum IFS kam. Dr.
Kunden erwarten Umweltschutz
Als es im März 2011 im japanischen
Kernkraftwerk Fukushima zur Katas-
trophe kam und hierzulande mancher
seine Einstellung änderte, war Atom-
strom bereits kein Bestandteil mehr im
Energiemix der EWP. Die Energie und
Wasser Potsdam GmbH ist eine Toch-
tergesellschaft der Stadtwerke Potsdam
und nimmt Umweltrisiken generell sehr
ernst. Nach einer längeren Debatte hat-
te sich die Stadt Potsdam in den 1990er
Jahren gegen die Braunkohle und für das
Erdgas als Energieträger entschieden.
„Umweltfreundlichkeit ist zunehmend
Bestandteil der Kundenerwartung“,
sagt Tina Sendler von der Stabsstelle
Umweltschutz der Stadtwerke. „EMAS
Klaper ist per E-Mail an klaper@ifs-ev.
org zu erreichen. In Berlin wird seine
Rufnummer 030 288 84 98 – 26 lauten.
Im Februar wechselte auch Manuel
Knab frisch von der Hochschule
zum IFS. Er hat an der Universität
Ulm ein Masterstudium der Physik
abgeschlossen und war dort an-
schießend über ein Jahr als wissen-
schaftlicher Mitarbeiter tätig. Ma-
nuel Knab ist per E-Mail an knab@
ifs-ev.org zu erreichen und nach
der Einarbeitung telefonisch unter
030 288 84 98 – 27.
war für uns darum der nächste logische
Schritt“, sagt die Wirtschaftsingenieu-
rin, die bei der EWP die Einführung des
Umweltmanagementsystems der EU be-
gleitet hat und weiter betreut.
Im Dezember wurde die Umwelterklä-
rung validiert. Leitender Auditor war
Dr. Axel Romanus von der IFS GmbH,
der für die „GUT Certifizierungsgesell-
schaft für Managementsysteme mbH“
tätig war. „Wir haben von Dr. Romanus
einige wertvolle Impulse bekommen“,
sagt Sendler. Zwischen dem Voraudit
im Oktober und dem Hauptaudit am
Jahresende habe die EWP noch ein paar
Anpassungen vorgenommen.
Die Validierung war eine wichtige Sta-
tion, doch Sendler und ihre Kollegen
arbeiten bereits an der weiteren Verbes-
serung der Umweltleistung.
Das EMAS-Team, bestehend aus Füh-
rungskräften verschiedener Unterneh-
mens bereiche, trifft sich monatlich. Auch
alle anderen Mitarbeiter werden ins Um-
weltmanagement einbezogen und sind
aufgerufen, Verbesse rungsvorschläge
einzureichen. Schließlich hat Potsdam
viel vor. Die Stadt stellte 2008 ein ambi-
tioniertes Klimaschutz konzept vor, von
dessen Umsetzung die EWP ein gutes
Stück zu schultern hat.
Einem Heizkraftwerk, das seit 20 Jahren
Strom und Fernwärme erzeugt, wurde
jüngst ein Fernwärmespeicher hinzuge-
fügt. „Potsdams größte Thermoskanne“
kann die Stadt 60 Stunden mit Wärme
versorgen und ermöglicht, den Betrieb
des Kraftwerks in Schwachlastzeiten zu
unterbrechen. So werden jährlich bis zu
10.000 Tonnen Kohlendioxid eingespart.
Zu den großen Projekten kommen zahl-
reiche kleine, wie etwa Photovoltaikan-
lagen. Erneuerbare Energien haben bei
der EWP bereits einen Anteil von 30 Pro-
zent, Tendenz steigend.
Was können wir verbessern? Wo können
wir am meisten erreichen? Diese Fragen
sind für Tina Sendler und das EMAS-
Team der EWP niemals abschießend be-
antwortet. Denn Umweltschutz ist ein
kontinuierlicher Prozess.
Tina Sendler von der EWP hat große Projekte im Blick und auch kleine, wie die Photovol-
taikanlage auf dem Dach eines Potsdamer Wasserwerks.
Die Energie und Wasser Potsdam GmbH setzt auf EMAS
Neue Mitarbeiter für Berlin
Dr. Matthias Klaper Manuel Knab