IFS Report 1-2015

Das IFS berichtet viermal jährlich im IFS-Report über aktuelle Schadenfälle und weitere Aspekte der Arbeit zur Schadenverhütung. Der IFS-Report erscheint gedruckt und im PDF-Format zum Download.

Auf ein Wort … gar Monate in Anspruch und erzwingen
eine Betriebs unterbrechung. Damit ein-
her geht oft ein enormer organisatori-
scher Aufwand. Schulen gehören zu den

Nutzungsarten, die hier in besonderem

Maße problematisch sind. Darum haben

wir für den neuen Videobeitrag diesen

speziellen Fall ausgewählt.

Schadensbegrenzung ist das Gebot der

Stunde. Technische Lösungen sind vor-
handen, und wer Aufwand und Nutzen

gegeneinander abwägt, wird sicher zum

selben Ergebnis kommen wie das IFS:

Prävention lohnt sich! »
«Für Leitungswasserschäden gibt die
deutsche Versicherungswirtschaft mehr

als zwei Milliarden Euro jährlich aus –

2,5-mal so viel wie für Brandschäden.

Insbesondere öffentliche und betrieblich

genutzte Gebäude zeigen eine Tendenz

zu Großschäden. Wegen nutzungsfrei-
er Zeiten, etwa am Wochenende oder

während der Ferien, kann ein Schaden

mehrere Tage unentdeckt bleiben. Was-

sermenge und Einwirkzeit haben star-
ken Einfluss auf die Schadenhöhe. Nach

einem Großschaden nehmen Trocknung

und Sanierung meist Wochen oder so-
Dr. Hans-Hermann Drews

Geschäftsführer des IFS
18. Jahrgang März 2015
In einem Videobeitrag stellt das IFS die Auswirkungen von großen Leitungswasserschäden vor
Beim Betreten der Schule am Montag-
morgen fällt dem Hausmeister ein unge-
wöhnlicher Geruch auf. Während seines

anschließenden Rundgangs durch das

Gebäude stößt er bald auf die Ursache:

Der Physikraum steht unter Wasser. In

der Decke ist ein Wärmetauscher ge-
platzt, und über das Wochenende konn-
te eine große Menge Wasser austreten.

Unter dem Estrich hat es sich längst über

den Physikraum hinaus ausgebreitet und
ist bis unter die Bühne der Aula gelau-
fen.

Der neueste Videobeitrag des IFS stellt

diesen Fall vor und gibt einen Einblick

in das, was nach dem Schadenereignis

geschieht: Trocknungsgerät statt Unter-
richt im Physikraum, die Schuleinrich-
tung ist unter Folien verpackt und die

Wände der langen Flure sind im unte-
ren Bereich geöffnet. Für Schüler und

Lehrer musste eilig eine Notlösung ge-
funden werden. Das Interview mit dem

Hausmeister, das im Video zu sehen ist,

wurde vier Monate nach dem Rohrbruch

aufgenommen, und noch immer konn-
te in den Räumen kein Schulunterricht

stattfinden.

Solche Schäden mit Sicherheit zu ver-
hindern, ist nicht möglich. Ihr Ausmaß

einzugrenzen, ist hingegen technisch

kein Problem. Mit einem automatischen

Absperrventil hätte der Hausmeister die

Wasserversorgung vor dem Wochenen-
de mit einem Knopfdruck unterbrechen

können. Moderne Systeme sperren die

Wasserzufuhr außerdem automatisch

ab, wenn der Verbrauch plötzlich un-
gewöhnlich stark ansteigt, und senden

sogar einen Alarm aufs Handy.

Der Filmbeitrag stellt diese Möglichkei-
ten vor und zeigt, warum es sich lohnt,

sie zu nutzen. Das Video ist auf der In-
ternetseite des IFS (www.ifs-ev.org)

zu sehen und kann außerdem auch auf

DVD bestellt werden. Dazu genügt eine

E-Mail an info@ifs-ev.org.
-ReportEine Information des Institutes für Schadenverhütung und
Schadenforschung der öffentlichen Versicherer e.V.
Den neuesten Report gibt’s auch

per E-Mail. Jetzt anmelden unter

report@ifs-ev.org
Trocknungsgerät statt Unterricht im Physikraum Foto: IFS
Wenn Schulunterricht der Sanierung weichen muss
2IFS-Report 1/2015
In dieser Report-Ausgabe können wir
zwei neue Gutachter vorstellen. Beide

haben ein Studium der Chemie ab-
geschlossen, und beide werden in

nächster Zukunft ihre Dissertation

verteidigen. Sebastian Maderlehner

hat an der Universität Regensburg

studiert, ist verheiratet und Vater von

zwei Kindern. Seit Dezember ist er

für das IFS tätig und unterstützt den

Standort München unterstützt. Dort

ist er unter der Telefonnummer 089
Röhrenfernseher von Grundig und Loewe
Während man in den Elektronikfach-
märkten an riesigen LCD-Fernsehgerä-
ten kaum noch vorbeikommt, leistet in

manchem Wohnzimmer noch ein klobi-
ger Röhrenfernseher seinen zuverlässi-
689 99 88 – 21 zu erreichen sowie per

E-Mail an maderlehner@ifs-ev.org.
Michael Hahn hat an der Universität des

Saarlandes studiert und arbeitet eben-
falls seit Dezember für das IFS. Er

verstärkt unser Team in Stuttgart

und ist dort unter Rufnummer 0711

380 42 60 – 50 erreichbar sowie per

E-Mail an hahn@ifs-ev.org.

Beide Gutachter werden im Schwer-
punkt Brandursachenermittlungen

durchführen, aber sie werden auch

Brandfolge- und Feuchteschäden

untersuchen.
gen Dienst. Unter diesen Geräten sind

allerdings einige, die von alten Produkt-
rückrufen betroffen sind. Es gab zwei
große Serienschäden, über die wir im

Laufe der Jahre immer wieder berichtet

haben, und bis heute tauchen immer

wieder neue Brandfälle auf, die das IFS

diesen bekannten Produktmängeln zu-
ordnen kann: Der Hersteller Grundig,

der 2003 in die Insolvenz ging, rief Ge-
räte aus den Baujahren 1997 und 1998

zur Überprüfung und Nachbesserung zu-
rück. Wegen eines technischen Defekts

auf der Hauptplatine besteht die Gefahr

einer Brandentstehung.

Der Rückruf selbst ist mittlerweile nicht

mehr im Internet zu finden. Darum hat
das IFS die zurückgerufenen Gerätety-
pen unter www.ifs-ev.org aufgelistet.

Da sich auch Modelle aus diesem Pro-
duktionszeitraum, die vom Hersteller

nicht im Zusammenhang mit dem Rück-
ruf genannt wurden, in der Schadenda-
tenbank des Institutes befinden, rät das

IFS, Röhrenfernsehgeräte von Grundig

aus den genannten Baujahren nicht

mehr zu benutzen.

Der zweite große Rückruf betrifft

Röhrenfernseher der Marke Loewe aus

den Jahren 1999 bis 2001. Auch bei

diesen Geräten besteht Brandgefahr

wegen eines technischen Defekts. Das

IFS hat in diesem Jahr bereits erneut ei-
nen Brandschaden untersucht, der sich

durch sein charakteristisches Schaden-
bild schnell dem Produktmangel zuord-
nen ließ. Zwar ist auch der Hersteller

Loewe mittlerweile insolvent. Doch auf

der Internetseite des Nachfolgeunter-
nehmens mit gleichem Namen gibt es

einen Sicherheitshinweis und die Mög-
lichkeit, über die Eingabe der Serien-

und Artikelnummern zu prüfen, ob ein

Fernseher den mangelhaften Serien an-
gehört. Ist dies der Fall, kann die fehler-
hafte Lötstelle, die zu einer Überhitzung

und schließlich zum Brandausbruch füh-
ren kann, in einer Loewe-Fachwerkstatt

erneuert werden. Auf der Internetseite

des IFS ist auch dieser Warnhinweis di-
rekt verlinkt.
In diesem Wohnzimmer geriet ein alter Loewe-Fernseher in Brand. Das Bild unten zeigt ein

weiteres Loewe-Gerät mit der charakteristischen Durchbrennung an der Unterseite.
Alte Serienfehler verursachen immer wieder Brände
Neue Gutachter in München und Stuttgart
Sebastian Maderlehner Michael Hahn

1IFS-Report 1/2015
Auf ein Wort … gar Monate in Anspruch und erzwingen
eine Betriebs unterbrechung. Damit ein-
her geht oft ein enormer organisatori-
scher Aufwand. Schulen gehören zu den

Nutzungsarten, die hier in besonderem

Maße problematisch sind. Darum haben

wir für den neuen Videobeitrag diesen

speziellen Fall ausgewählt.

Schadensbegrenzung ist das Gebot der

Stunde. Technische Lösungen sind vor-
handen, und wer Aufwand und Nutzen

gegeneinander abwägt, wird sicher zum

selben Ergebnis kommen wie das IFS:

Prävention lohnt sich! »
«Für Leitungswasserschäden gibt die
deutsche Versicherungswirtschaft mehr

als zwei Milliarden Euro jährlich aus –

2,5-mal so viel wie für Brandschäden.

Insbesondere öffentliche und betrieblich

genutzte Gebäude zeigen eine Tendenz

zu Großschäden. Wegen nutzungsfrei-
er Zeiten, etwa am Wochenende oder

während der Ferien, kann ein Schaden

mehrere Tage unentdeckt bleiben. Was-

sermenge und Einwirkzeit haben star-
ken Einfluss auf die Schadenhöhe. Nach

einem Großschaden nehmen Trocknung

und Sanierung meist Wochen oder so-
Dr. Hans-Hermann Drews

Geschäftsführer des IFS
18. Jahrgang März 2015
In einem Videobeitrag stellt das IFS die Auswirkungen von großen Leitungswasserschäden vor
Beim Betreten der Schule am Montag-
morgen fällt dem Hausmeister ein unge-
wöhnlicher Geruch auf. Während seines

anschließenden Rundgangs durch das

Gebäude stößt er bald auf die Ursache:

Der Physikraum steht unter Wasser. In

der Decke ist ein Wärmetauscher ge-
platzt, und über das Wochenende konn-
te eine große Menge Wasser austreten.

Unter dem Estrich hat es sich längst über

den Physikraum hinaus ausgebreitet und
ist bis unter die Bühne der Aula gelau-
fen.

Der neueste Videobeitrag des IFS stellt

diesen Fall vor und gibt einen Einblick

in das, was nach dem Schadenereignis

geschieht: Trocknungsgerät statt Unter-
richt im Physikraum, die Schuleinrich-
tung ist unter Folien verpackt und die

Wände der langen Flure sind im unte-
ren Bereich geöffnet. Für Schüler und

Lehrer musste eilig eine Notlösung ge-
funden werden. Das Interview mit dem

Hausmeister, das im Video zu sehen ist,

wurde vier Monate nach dem Rohrbruch

aufgenommen, und noch immer konn-
te in den Räumen kein Schulunterricht

stattfinden.

Solche Schäden mit Sicherheit zu ver-
hindern, ist nicht möglich. Ihr Ausmaß

einzugrenzen, ist hingegen technisch

kein Problem. Mit einem automatischen

Absperrventil hätte der Hausmeister die

Wasserversorgung vor dem Wochenen-
de mit einem Knopfdruck unterbrechen

können. Moderne Systeme sperren die

Wasserzufuhr außerdem automatisch

ab, wenn der Verbrauch plötzlich un-
gewöhnlich stark ansteigt, und senden

sogar einen Alarm aufs Handy.

Der Filmbeitrag stellt diese Möglichkei-
ten vor und zeigt, warum es sich lohnt,

sie zu nutzen. Das Video ist auf der In-
ternetseite des IFS (www.ifs-ev.org)

zu sehen und kann außerdem auch auf

DVD bestellt werden. Dazu genügt eine

E-Mail an info@ifs-ev.org.
-ReportEine Information des Institutes für Schadenverhütung und
Schadenforschung der öffentlichen Versicherer e.V.
Den neuesten Report gibt’s auch

per E-Mail. Jetzt anmelden unter

report@ifs-ev.org
Trocknungsgerät statt Unterricht im Physikraum Foto: IFS
Wenn Schulunterricht der Sanierung weichen muss
2IFS-Report 1/2015
In dieser Report-Ausgabe können wir
zwei neue Gutachter vorstellen. Beide

haben ein Studium der Chemie ab-
geschlossen, und beide werden in

nächster Zukunft ihre Dissertation

verteidigen. Sebastian Maderlehner

hat an der Universität Regensburg

studiert, ist verheiratet und Vater von

zwei Kindern. Seit Dezember ist er

für das IFS tätig und unterstützt den

Standort München unterstützt. Dort

ist er unter der Telefonnummer 089
Röhrenfernseher von Grundig und Loewe
Während man in den Elektronikfach-
märkten an riesigen LCD-Fernsehgerä-
ten kaum noch vorbeikommt, leistet in

manchem Wohnzimmer noch ein klobi-
ger Röhrenfernseher seinen zuverlässi-
689 99 88 – 21 zu erreichen sowie per

E-Mail an maderlehner@ifs-ev.org.
Michael Hahn hat an der Universität des

Saarlandes studiert und arbeitet eben-
falls seit Dezember für das IFS. Er

verstärkt unser Team in Stuttgart

und ist dort unter Rufnummer 0711

380 42 60 – 50 erreichbar sowie per

E-Mail an hahn@ifs-ev.org.

Beide Gutachter werden im Schwer-
punkt Brandursachenermittlungen

durchführen, aber sie werden auch

Brandfolge- und Feuchteschäden

untersuchen.
gen Dienst. Unter diesen Geräten sind

allerdings einige, die von alten Produkt-
rückrufen betroffen sind. Es gab zwei
große Serienschäden, über die wir im

Laufe der Jahre immer wieder berichtet

haben, und bis heute tauchen immer

wieder neue Brandfälle auf, die das IFS

diesen bekannten Produktmängeln zu-
ordnen kann: Der Hersteller Grundig,

der 2003 in die Insolvenz ging, rief Ge-
räte aus den Baujahren 1997 und 1998

zur Überprüfung und Nachbesserung zu-
rück. Wegen eines technischen Defekts

auf der Hauptplatine besteht die Gefahr

einer Brandentstehung.

Der Rückruf selbst ist mittlerweile nicht

mehr im Internet zu finden. Darum hat
das IFS die zurückgerufenen Gerätety-
pen unter www.ifs-ev.org aufgelistet.

Da sich auch Modelle aus diesem Pro-
duktionszeitraum, die vom Hersteller

nicht im Zusammenhang mit dem Rück-
ruf genannt wurden, in der Schadenda-
tenbank des Institutes befinden, rät das

IFS, Röhrenfernsehgeräte von Grundig

aus den genannten Baujahren nicht

mehr zu benutzen.

Der zweite große Rückruf betrifft

Röhrenfernseher der Marke Loewe aus

den Jahren 1999 bis 2001. Auch bei

diesen Geräten besteht Brandgefahr

wegen eines technischen Defekts. Das

IFS hat in diesem Jahr bereits erneut ei-
nen Brandschaden untersucht, der sich

durch sein charakteristisches Schaden-
bild schnell dem Produktmangel zuord-
nen ließ. Zwar ist auch der Hersteller

Loewe mittlerweile insolvent. Doch auf

der Internetseite des Nachfolgeunter-
nehmens mit gleichem Namen gibt es

einen Sicherheitshinweis und die Mög-
lichkeit, über die Eingabe der Serien-

und Artikelnummern zu prüfen, ob ein

Fernseher den mangelhaften Serien an-
gehört. Ist dies der Fall, kann die fehler-
hafte Lötstelle, die zu einer Überhitzung

und schließlich zum Brandausbruch füh-
ren kann, in einer Loewe-Fachwerkstatt

erneuert werden. Auf der Internetseite

des IFS ist auch dieser Warnhinweis di-
rekt verlinkt.
In diesem Wohnzimmer geriet ein alter Loewe-Fernseher in Brand. Das Bild unten zeigt ein

weiteres Loewe-Gerät mit der charakteristischen Durchbrennung an der Unterseite.
Alte Serienfehler verursachen immer wieder Brände
Neue Gutachter in München und Stuttgart
Sebastian Maderlehner Michael Hahn