Wenn die Telefone heiß laufen

Bei Mobiltelefonen sollte man einen Blick auf den Ladevorgang und auf Rückrufe haben

Ein ungewöhnliches Geräusch weckte eine Frau in der Nacht. Dann hörte sie ihren Mann rufen, dass es brenne. Als sie die Treppe vom Schlafzimmer heruntereilte, sah sie, wie er mit einem Teppich ein Feuer im Wohnungsflur ausschlug – was glücklicherweise gelang. Der Mann war aufgestanden, um etwas zu trinken. Dabei hatte er zufällig das entstehende Feuer bemerkt. Auf einer Ablage im Flur hatte die Ladeschale für ein Klapphandy gestanden. Das Gerät befand sich im Ladevorgang, als der Akku thermisch durchging und den Brand verursachte. In dem zwei Jahre alten Mobiltelefon hatte sich der original Akku befunden, und es hatte zuvor keine Auffälligkeiten gegeben.

Bei beiden Telefonen ist der Akku thermisch durchgegangen.
Bei beiden Telefonen ist der Akku thermisch durchgegangen.

Von Lithium-Ionen-Akkus, die in Mobiltelefonen in der Regel genutzt werden, geht ein generelles, wenn auch nach Einschätzung des IFS kein unverhältnismäßig hohes Brandrisiko aus. Die meisten Brände entstehen in der Ladephase. Darum empfehlen wir, die Akkus in einem Raum mit Rauchmelder und nicht inmitten brennbarer Materialien zu laden.

Bei einem anderen kürzlich untersuchten Schaden war der Akku eines Smartphones durchgegangen, das zu diesem Zeitpunkt ohne Anschluss ans Ladegerät auf dem Esstisch lag. Allerdings war der Akku kurz zuvor geladen worden. Auch hier befand sich der erste original Energiespeicher im Telefon, und in diesem Fall war wahrscheinlich genau das das Problem: Es handelte ich um ein Samsung Galaxy S4. Bei diesen Geräten hatte der Hersteller 2013 einen kostenfreien Austausch der Akkus angeboten, nachdem sich Berichte über sich ausdehnende Akkus und „Explosionen“ derselben gehäuft hatten. Diese Aktion hatte der Besitzer des Smartphones offenbar nicht mitbekommen und es noch Jahre ohne Probleme benutzt.

Da es im Zusammenhang mit Lithium-Ionen-Akkus immer wieder Austausch- und Rückrufaktionen gibt, lohnt sich ab und zu eine kurze Internet-Recherche. Ob eines der eigenen Geräte von einem bekannten Serienproblem betroffen ist, lässt sich in der Regel schnell herausfinden. Das IFS empfiehlt, Akkus, die seitens des Herstellers ausgetauscht werden sollen, nicht mehr zu benutzen und vor allem nicht erneut zu laden. Wenn ein Lithium-Ionen-Akku sichtlich beschädigt ist oder sich aufbläht, besteht die akute Gefahr eines Brandausbruchs.

Was passiert, wenn ein solcher Akku thermisch durchgeht, zeigen wir in einer Reihe von Videobeiträgen. Dort finden Sie auch Hinweise zur Schadenverhütung. Besuchen Sie unseren Youtube-Kanal.