Das T-Stück wird im Labor untersucht.

Regionales Schadenrisiko

In einigen Regionen treten überdurchschnittlich viele Leitungswasserschäden auf. Auch im hier beschriebenen Fall hatte die Lage des Hauses mit einem Rohrbruch zu tun, wie das IFS herausfand. Die Leckagestelle, von der ein umfangreicher Wasseraustritt ausgegangen war, lag im Obergeschoss eines großen Einfamilienhauses. Das betroffene T-Stück aus Messing gehörte zur Warmwasserinstallation und hatte im Estrich gelegen. Zur Ermittlung der Schadenursache wurde es ins IFS-Labor geschickt. Die Stützhülse des seitlichen Abganges war rundum abgebrochen.

Das T-Stück wird im Labor untersucht.
Das T-Stück wird im Labor untersucht.

Die Bruchfläche war bereits stark gealtert und mit Ablagerungen belegt. Nach der Reinigung mit Zitronensäure kam eine intensive rötliche Verfärbung zum Vorschein, die eine Entzinkung belegte. Diese selektive Korrosion ging von der Rohrinnenseite aus. Sie hatte bereits das gesamte Material durchdrungen und stellenweise mehr als 0,3 Millimeter tief massiv geschwächt. Dadurch war es zum Rohrbruch gekommen.

Die gereinigte Bruchfläche ist rötlich verfärbt.
Die gereinigte Bruchfläche ist rötlich verfärbt.

Der Gutachter untersuchte das Material: Die Messinglegierung entsprach den Empfehlungen der Gütegemeinschaft Messing-Sanitär, und auch für einen Herstellungsfehler gab es keine Belege. Die selektive Korrosion muss durch die Inhaltsstoffe des Wassers ausgelöst worden sein. Bei der Recherche stieß der Gutachter auf mehrere gleichartige Schäden, die in der Region aufgetreten waren. Dort war es durch das Eindringen von solehaltigem Wasser in das Trinkwasser zeitweise zu erhöhten Chloridwerten gekommen. In einem solchen Fall ist es wahrscheinlich, dass auch andere Leitungsabschnitte betroffen sind, und das gesamte System sollte geprüft werden.

Durch die klar erkennbaren Korngrenzflächen ist im Wandquerschnitt stellenweise eine Entzinkungstiefe von mehr als 0,3 mm zu sehen.
Durch die klar erkennbaren Korngrenzflächen ist im Wandquerschnitt stellenweise eine Entzinkungstiefe von mehr als 0,3 mm zu sehen.