Brandrisiko Körnerkissen

Ein besonders tragischer Fall: Am Abend erhitzte ein Mann für seine Ehefrau ein mit Kirschkernen gefülltes Kissen im Mikrowellengerät. Er hatte es bereits die Treppe rauf ins Schlafzimmer getragen, als das Kissen unerwartet so heiß wurde, dass er es fallenließ. Daraufhin gab es eine Stichflamme, und ein Zimmerbrand begann.

Die Eheleute retteten sich ins Freie und riefen die Feuerwehr. Doch anschließend lief der Mann noch einmal ins Haus zurück, um das Feuer zu löschen. Dabei erlitt er eine Rauchvergiftung und konnte von den Einsatzkräften nur noch tot geborgen werden.

Weil es unkompliziert ist und schnell geht, erwärmen viele Benutzer Körnerkissen in der Mikrowelle. Anders als im Backofen wird die Energie im Mikrowellenherd jedoch punktuell zugeführt. Auf diese Weise können allerdings lokale Überhitzungen in der Füllung des Kissens entstehen. Das ist ganz unabhängig davon, ob das Kissen mit Getreidekörnern oder Kirschkernen gefüllt ist.

Da die Überhitzungen mitten in der Füllung liegen können, bemerkt man sie nicht unbedingt sofort, wie im oben geschilderten Fall. Das IFS hat weitere Brände untersucht, bei denen erst bemerkt wurde, dass etwas nicht stimmte, als das Kissen schon im Bett lag und dort das Bettzeug in Brand geriet. Wenn mitten im Kissen ein Glimmbrand entsteht, kann es unter Umständen mit einiger Zeitverzögerung zum Flammenbrand kommen.

Körnerkissen werden ausdrücklich damit beworben, dass sie im Mikrowellenherd erhitzt werden können. Gelegentlich findet sich der Hinweis, die Geräte dafür nicht auf die volle Leitung zu stellen und das Kissen nach dem Erwärmen durchzukneten. Das IFS rät hingegen, die sogenannten trockenen Wärmflaschen ausschließlich bei niedriger Temperatur im Küchenherd zu erwärmen. Das Brandrisiko ist nach unserer Erfahrung zu hoch. (is)