Benutzer sollten den Akkutyp kennen

Warum die Basisinformationen nicht nur für technisch Interessierte wichtig sind

Der Lithium-Akku eines Notebooks geht thermisch durch.
Der Lithium-Akku eines Notebooks geht thermisch durch.

Bei welchem Entladezustand sollte ein Akku nachgeladen werden, und wie weit lädt man ihn am besten auf? Solche Fragen der Akkupflege haben zum Ziel, die Kapazität des Energiespeichers zu erhalten. Mit der Verbreitung von Lithium-Ionen-Akkumulatoren kommt durch das Brandrisiko im Falle eines Defektes der Sicherheitsaspekt hinzu.

Während sich bisher nur technisch interessierte oder besonders sparsame Nutzer mit den Besonderheiten verschiedener Akkus beschäftigt haben, sollten Verbraucher heute generell wenigstens danach schauen, welcher Akkutyp in den von ihnen verwendeten Geräten eingesetzt wird. „Niemand braucht zum Experten zu werden“, sagt IFS-Geschäftsführer Dr. Hans-Hermann Drews. „Doch wenn es sich um einen Lithium-Ionen-Akku handelt, sollte man wissen, dass es eine gewisse Brandgefahr gibt und dass man auf dieses Risiko in Grenzen Einfluss nehmen kann.“ Weil die Schadenursachenstatistik des IFS seit einigen Jahren einen deutlichen Anstieg von Bränden durch Akkus ausweist, hat das Institut mit Videos, Pressemitteilungen und ausführlichen Informationen auf der Internetseite seine Öffentlichkeitsarbeit in diesem Punkt intensiviert.

Faktoren wie der Lazy-Battery-Effekt beim Nickel-Metallhydrid-Akku (NiMH) und der Memory-Effekt beim Nickel-Cadmium-Akku (NiCd), die die Kapazität oder Nutzungsdauer des Speichers negativ beeinflussen, sind bei Lithium-Ionen-Akkus (Li-Ion; LiPo) nicht oder nur noch in geringem Ausmaß vorhanden. Neben der hohen Energiedichte und der dadurch kompakten Bauweise ist diese Stabilität ein Pluspunkt des Akkutyps, der vom Smartphone bis zum Elektrofahrzeug in immer mehr Anwendungen genutzt wird. Die Kehrseite ist die Gefahr eines Brandausbruchs, wenn es im Akku zu einem Defekt kommt. Potenziell ist dieses Risiko bei allen heutigen Lithium-Ionen-Akkus vorhanden. Defekte können zu einem Kurzschluss im Inneren einer Akkuzelle führen. In der Folge wird die gespeicherte Energie explosionsartig freigesetzt. Abhängig vom Ladezustand birgt dieses „thermische Durchgehen“ ein erhebliches Brand- und Verletzungspotential.

Wegen dieses latenten Risikos sollten bei der Handhabung von Lithium-Ionen-Akkus und Geräten, in denen diese Akkus fest verbaut sind, einige Sicherheitshinweise beachtet werden. Das IFS hat die wichtigsten Regeln und die technischen Grundlagen zusammengestellt. Zur Veranschaulichung des Themas haben die Schadenforscher im Brandversuchshaus außerdem eine Reihe von Videobeiträgen produziert. (is)