Blick vom Schulhof auf das Gebäude: Der Dachstuhl des eingeschossigen Teils wurde zerstört.

Wo Müllcontainer nicht stehen sollten

Absichtlich Feuer zu legen, ist kein Kavaliersdelikt und soll hier auch nicht entschuldigt werden. Zu bedenken ist aber, dass viele Brandstiftungen zu einem guten Teil der Gelegenheit geschuldet sind. Wie man Feuerteufeln das Leben leicht oder eben schwer machen kann, zeigt dieses Beispiel. Mitten in der Nacht wird Feuer an einem Schulgebäude entdeckt. Zu diesem Zeitpunkt brennt nach Aussage des Augenzeugen ein Müllcontainer an der Stirnseite des Gebäudes. Die Flammen beginnen bereits auf das Dach überzugreifen.

Blick vom Schulhof auf das Gebäude: Der Dachstuhl des eingeschossigen Teils wurde zerstört.
Blick vom Schulhof auf das Gebäude: Der Dachstuhl des eingeschossigen Teils wurde zerstört.

Der Dachstuhl des gesamten Gebäudeteils gerät in Brand und kann von der Feuerwehr nicht mehr gerettet werden. Immerhin gelingt es den Einsatzkräften, die Flammen auf den eingeschossigen Teil der Schule einzugrenzen und die Ausbreitung auf den daran anschließenden, zweigeschossigen Gebäudeteil zu verhindern. Links neben der Eingangstür, an der Stirnseite des Hauses, zeichnet sich ein Brandtrichter an der Außenwand ab, wie ein IFS-Gutachter später bei der Untersuchung der Brandstelle dokumentiert. Die Brandzehrungen reichen hier – und nur hier – bis auf den Boden. Am Fuße des Brandtrichters kleben auf den Pflastersteinen die geschmolzenen Reste zweiter Müllcontainer. Darauf liegt der Brandschutt, der einmal ein Dachüberstand war.

Links neben dem Eingang zeichnet sich ein Brandtrichter an der Wand ab.
Links neben dem Eingang zeichnet sich ein Brandtrichter an der Wand ab.

Für den Gutachter ist das klare Brandspurenbild kaum zu missdeuten: Das Feuer war vom linken der beiden Müllcontainer ausgegangen. Nur eine willentliche Inbrandsetzung kommt in Frage. Die Container haben frei zugänglich unter einem Dachüberstand gestanden. Ein Feuer in diesem Bereich würde sehr schnell auf das Gebäude übergreifen. Doch daran hatte beim Aufsteller der Müllbehälter wohl niemand gedacht. Durch Schaden klug geworden, plante man nach dem Feuer, für die neuen Container einen anderen Standort zu finden oder spezielle Müllboxen aus Beton aufzustellen. Das IFS rät generell, brennbare Materialien nicht frei zugänglich zu lagern. Lesen Sie dazu auch unseren Beitrag zu Bränden in Lagern. (http://www.ifs-ev.org/ursachen-fuer-braende-in-lagern/)

Am Fuß des Brandtrichters klebte die Kunststoffschmelze des Restmüllcontainers am Boden.
Am Fuß des Brandtrichters klebte die Kunststoffschmelze des Restmüllcontainers am Boden.