Trotz mildem Winter: Schäden an wasserführenden Leitungen

Presseinformation
Trotz mildem Winter: Schäden an wasserführenden Leitungen
Außenleitungen und Gebäude mit Leerstand besonders gefährdet / Frostschäden
wirksam verhindern / Automatischer Ganzjahres-Schutz wendet Folgeschäden ab
Kiel, im Februar 2015. Mehr als eine Million Leitungswasserschäden
werden von den deutschen Versicherern jährlich
gemeldet. Statistisch gesehen heißt das: Jeder Versicherte
ist alle 15 Jahre von einem Schaden an Wasserleitungen betroffen.
Es kann zahlreiche Ursachen geben, doch Frost ist
ein unterschätztes Risiko und eine der Hauptursachen. Trotz
des vergleichsweise milden Wetters, ist es auch in diesem
Winter bereits zu einigen Frostschäden gekommen. Auch
Winterrückfälle wie zuletzt Anfang Februar diesen Jahres
sind bis in den März möglich, so die Metereologen. In den
nächsten Tagen könne das Thermometer trotz Tagestemperaturen
von bis zu 8 Grad vor allem bei klaren Nächten bis auf
Minus 5 Grad heruntergehen.
Brisant wird es vor allem, wenn die Schäden während der Frostphase
unbemerkt bleiben und beispielsweise erst im Frühjahr
oder Sommer zu Tage treten. „Solche Fälle sind keine Seltenheit
und werden regelmäßig von unseren Gutachtern vorgefunden“,
sagt Dr. Hans-Hermann Drews, Geschäftsführer des Kieler Institutes
für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen
Versicherer (IFS). Er rät daher dringend zur Vorsorge und
Kontrolle, um Schäden zu vermeiden. Denn: „Je mehr Wasser
austritt und je länger die Einwirkzeit andauert, desto größer ist
der angerichtete Schaden“, erklärt der Experte. Die Sanierung
nach Wasserschäden ist meist ausgesprochen aufwendig. Wände
und Böden müssen maschinell getrocknet und teilweise sogar
komplett erneuert werden, damit es nicht zu Schimmelbefall
kommt. Die betroffenen Räume sind dann oft wochenlang,
manchmal sogar über Monate hinweg nicht nutzbar. „Das IFS hat
eine Wintercheckliste für wasserführende Leitungen erarbeitet die
hilft, frostgefährdete Bereiche in beheizten und unbeheizten Gebäude
zu identifizieren. Sie zeigt, was kurzfristig getan werden
kann, um Schäden zu vermeiden“, so Drews (zur Checkliste).
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Tipps zur Kontrolle und Vorsorge im Winter
Um Frostschäden zu vermeiden, sollte man prüfen, ob Rohre die
in Abseiten oder Außenwänden verlaufen ausreichend „mitbeheizt“
werden. „Das bloße Einstellen der Heizkörperthermostate
auf die Frostschutzstellung reicht hier nicht aus“, warnt Drews.
Außenwasserhähne und deren Zuleitungen müssen abgesperrt
und entleert werden. Alternativ kann eine Rohrbegleitheizung installiert
werden. Falls Gebäude über einen längeren Zeitraum
nicht genutzt werden, muss sichergestellt sein, dass während der
Frostperiode sowohl die Funktion der Heizung als auch ein ausreichender
Erwärmungsgrad stetig kontrolliert werden. Die Abstände
zwischen den Kontrollen müssen so gewählt sein, dass
auch bei einem Ausfall der Heizung bis zur nächsten Kontrolle
noch kein Frostschaden eintreten kann. „Normal gedämmte Gebäude
sollten bei leichtem Frost alle drei Tage, bei mäßigem
Frost alle zwei Tage und bei strengem Frost täglich kontrolliert
werden“, sind laut IFS die Richtwerte zur Orientierung.
Ganzjähriger Schutz durch automatische Absperrventile
„Eine Patentlösung um Wasserschäden vollständig zu vermeiden
gibt es nicht. Aber es gibt einen wirkungsvollen Weg, um Folgeschäden
deutlich zu mindern“, sagt Drews. Elektrische Absperrventile
können im Falle eines Rohrbruchs den ungewollten Wasseraustritt
unterbinden. Dabei ist die Funktion ganz einfach: Das
an die Hauptwasserleitung montierte Ventil registriert, wie viel
Wasser entnommen wird. Tritt eine überdurchschnittliche Menge
Wasser aus, wird der Zulauf gesperrt. Dadurch bleibt der Schaden
begrenzt. Drews: „Neuere Systeme informieren zusätzlich
über ein Smartphone, dadurch kann man noch schneller reagieren.“
Bei längerem Leerstand oder wenn man das Haus verlässt
wird die Wasserzufuhr komplett unterbrochen. So kann zumindest
unbemerkt überhaupt kein Wasser austreten und man bleibt von
unliebsamen Überraschungen verschont.
Insbesondere Außenleitungen
werden gerne vergessen.
Das IFS zeigt einen Informationsfilm zu Leitungswasserschäden
und zu den elektrischen Absperrventilen. Der Filmbeitrag kann
auf der Homepage www.ifs-ev.org oder dem IFS-YouTube-Kanal
(www.youtube.com/ifsev) angesehen werden. Ein Schadenbeispiel
finden Sie hier.
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Über das IFS
Ursachenforschung, Beratung sowie Schulungsmaßnahmen zu den Themen Feuer, Technik und
Umwelt sind die Kernaufgaben des Instituts für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen
Versicherer. Die gewonnenen Erkenntnisse aus tausenden von Gutachten werden in der Beratung
zu Sanierungen und im Engagement für Schadenverhütungsmaßnahmen weitergegeben und
der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.
Das Institut hat inzwischen eine über 130 Jahre alte Tradition und ist neben dem Hauptsitz in Kiel
auch in Berlin, Düsseldorf, Hannover, München, Münster, Stuttgart und Wiesbaden vertreten. Die
Wurzeln des Instituts gehen in das Jahr 1884 zurück, als die Schleswig-Holsteinische Brandkasse in
Kiel eine damals einzigartige Brandverhütungsabteilung gründete. 1952 entstand hieraus schließlich
das Kieler Laboratorium für Brandschutztechnik und Brandermittlung, das sich durch seine Forschungsergebnisse
bald über die Region hinaus einen Namen machte. Aus diesem Labor ging 1976
das IFS hervor.
Ansprechpartner für Presse-Fragen:
Dr. Hans-Hermann Drews
IFS Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen
Versicherer e. V., Preetzer Straße 75, 24143 Kiel, Telefon: 0431 – 7 75 78 – 0
Mail: info@ifs-ev.org
Wolfgang Eck, eckpunkte Kommunikationsberatung
Telefon: 06471-5073440, Mobil: 0173-3168518, Mail: ifs@eckpunkte.com