Die Trafostation hat drei Türen, hinter denen sich die Mittelspannungsschaltanlage (1), die Niederspannungsverteilung (2) und der Trafo selbst (3) verbergen.

Trafostation brennt wegen Montagefehler

Am frühen Morgen fallen in einem Industriebetrieb verschiedene Geräte phasenweise aus. Schließlich wird Rauch an der Trafostation auf dem Betriebsgelände entdeckt und die Feuerwehr gerufen: Es brennt in dem kleinen Stationsgebäude. In der Trafostation befinden sich eine Mittelspannungsschaltanlage, ein Transformator und eine Niederspannungsverteilung. Der Stromversorger speist Energie auf der 20-kV-Mittelspannungsebene ein, diese wird auf 400 V heruntertransformiert und über mehrere Niederspannungskabel zum Verbraucher geführt.

Die Trafostation hat drei Türen, hinter denen sich die Mittelspannungsschaltanlage (1), die Niederspannungsverteilung (2) und der Trafo selbst (3) verbergen.
Die Trafostation hat drei Türen, hinter denen sich die Mittelspannungsschaltanlage (1), die Niederspannungsverteilung (2) und der Trafo selbst (3) verbergen.

Aufgestellt wurde die Trafostation vom Stromversorger. Mit dem Anschluss der Verbraucherseite an die Niederspannungsverteilung hatte der Industriebetrieb eine Elektrofirma betraut. Nach dem Brandschaden wurde das IFS mit der Ermittlung der Schadenursache beauftragt. Es gab einen deutlichen Brandschwerpunkt im Bereich der Niederspannungsverteilung, wie der Gutachter feststellte. Auf dem Bild rechts fällt auf, das die Lüftungslamellen der Tür in diesem Bereich zum Teil geschmolzen sind. Mit der Metallschmelze ist die Abdeckung eines Schaltkastens verbacken.

Blick auf die Niederspannungsverteilung und damit auf den Brandschwerpunkt
Blick auf die Niederspannungsverteilung und damit auf den Brandschwerpunkt

Innerhalb der Niederspannungsverteilung konnte der Gutachter den Brandschwerpunkt weiter eingrenzen: Auf dem Bild oben sieht man rechts und in der Mitte der Niederspannungsverteilung noch brennbare Materialien und Ruß. Links sind alle Kunststoffkomponenten restlos verbrannt, und für Rußablagerungen muss es während des Brandes zu heiß gewesen sein. Den Ausgangspunkt des Feuers lokalisierte der Gutachter bei der Laboruntersuchung an einer Klemme. Der Monteur hatte entweder die sektorförmige Aluminium-Ader falsch in die Klemme eingeführt oder sie nicht wie vorgegeben angezogen. Darum kam es an dieser Stelle zu einem erhöhten Übergangswiderstand, also zur Erhitzung, und schließlich zur Entzündung von brennbaren Bauteilen. Ein schlichter Montagefehler hatte das Feuer verursacht.

Von dieser Klemme, die der Gutachter hier zerlegt hat, ging der Schaden aus.
Von dieser Klemme, die der Gutachter hier zerlegt hat, ging der Schaden aus.