Rückbrände sind nicht ausgeschlossen

IFS untersucht Schwachstelle bei Pelletheizkesseln

Die Energiewende ist längst in den privaten Haushalten angekommen. Immer mehr Menschen entscheiden sich für Heizsysteme, die erneuerbare Energien nutzen. Teil dieses Marktes sind Pelletkessel, die mit Stückchen aus gepressten Hobel- und Sägespänen befeuert werden.
Wenn neue Technologien den Markt erobern, treten dabei zwangsläufig auch Schäden auf. Das bedeutet nicht, dass sie besonders anfällig sind, sondern lediglich, dass sich Schwächen häufig erst im Betrieb zeigen und Optimierungen vorgenommen werden müssen. Schadenverhütung ist eben ein kontinuierlicher Prozess.
Das IFS hat bereits Pelletheizsysteme diverser Hersteller und Bauarten nach Brandschäden untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass einige Fehler vermehrt auftreten: Neben Problemen mit der Steuerung im Zusammenhang mit dem Brennstoff kam es teilweise auch zu klassischen elektrotechnischen Defekten. Außerdem hat es an mehreren Anlagen Rückbrände gegeben. Diesbezüglich taucht in der Schadendatenbank des IFS mehrfach der Name des österreichischen Herstellers Fröling auf. Die untersuchten Fröling-Kessel zeigten alle ein ähnliches Schadenbild.

Ein Blick in den Heizungskeller: Hier beschränken sich die direkten Brandschäden auf den Pelletkessel des Herstellers Fröling.
Ein Blick in den Heizungskeller: Hier beschränken sich die direkten Brandschäden auf den Pelletkessel des Herstellers Fröling.

Bei dem System werden die Holzpellets über eine Förderschnecke aus dem Tagesvorratsbehälter zu einem Fallrohr transportiert. Durch das Rohr fallen sie in die Brennkammer, wo sie mit Heißluft entzündet werden. Am oberen Ende des Fallrohres gibt es einen Absperrschieber, der verhindern soll, dass glimmende oder brennende Teilchen in die Förderschnecke und den Vorratsbehälter gelangen. Genau das ist bei den untersuchten Kesseln jedoch geschehen. Bei einem davon wurden trotz brandbedingter Zerstörungen Hinweise gefunden, dass der Absperrschieber nicht oder nur teilweise geschlossen war.
Neben einer Optimierung der Steuerung können zusätzliche Sicherheitseinrichtungen dafür sorgen, dass sich das Feuer in solchen Fällen nicht ausbreitet. Beispielsweise könnte ein Rückbrand durch einen Temperaturfühler in der Förderschnecke frühzeitig detektiert und automatisch abgelöscht werden.
Um das Risiko besser beurteilen und auf mögliche Schadenhäufungen an bestimmten Kesseltypen hinweisen zu können, ist das IFS an Informationen zu weiteren Brandschäden dieser Art interessiert und gegebenenfalls auch an deren Untersuchung. In diesem Zusammenhang sind wir dankbar für eine Mitteilung an info@ifs-ev.org.